30 Jun

Kleines ABC des HDZ: das Hochschuldidaktikzentrum Baden-Württemberg

HDZ-Logo

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HDZ  – die meisten in der Lehre tätigen Universitätsangehörigen werden wissen, dass die drei Buchstaben für „Hochschuldidaktikzentrum“ stehen – sie haben dort vielleicht selbst Kurse besucht, oder doch zumindest von MitarbeiterInnen oder KollegInnen davon gehört. Es gibt jedoch immer wieder Verwirrung darüber, was das HDZ eigentlich „ist“: handelt es sich um eine Einrichtung der Uni Hohenheim?  Gibt es HDZs auch an anderen Universitäten? Was genau ist der Auftrag der Einrichtung,  wie ist sie entstanden? Dieser Beitrag soll eine kurze Klärung liefern.

Landesweites Netzwerk zur Qualitätssteigerung in Lehre und Studium

Tatsächlich gibt es das HDZ in Baden-Württemberg (und auch bundesweit) nur einmal. Es ist ein von den baden-württembergischen Universitäten betriebenes Netzwerk, das an jeder der neun Landesuniversitäten durch eine hochschuldidaktische Arbeitsstelle vertreten ist. Zudem gibt es eine Geschäftsstelle, angesiedelt bei der Landesrektorenkonferenz in Stuttgart. Gegründet wurde der Verbund im Jahr 2001, auf Initiative des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst hin, mit dem erklärten Ziel die Qualität der Lehre zu verbessern und so die Qualität des Studiums für Studierende zu erhöhen. Seit 2007 finanzieren die Universitäten das Netzwerk eigenständig. In einem Kooperationsvertrag ist festgelegt, welche Pflichten für die einzelnen Universitäten mit der Mitgliedschaft im Netzwerk verbunden sind – etwa die Bereitstellung von personellen Mitteln und Sachmitteln in einem bestimmten Umfang, der sich nach der Zahl der Lehrenden bemisst. Das HDZ geht damit den jüngeren Bemühungen um die Hochschullehre, die etwa im Rahmen des „Qualitätspakts Lehre“ angestoßen wurden, um eine volle Dekade voraus. Als langfristig angelegte, bewährte Struktur wird es diese zeitlich begrenzten Förderprogramme (in die die Arbeitsstellen vielerorts intensiv eingebunden sind) voraussichtlich weit überdauern.

HDZ-Programm und Baden-Württemberg Zertifikat: erfolgreich akkreditiert

Gemeinsam bieten Weiterlesen

01 Jun

Kollegiale Beratung

Als Lehrender und Mitarbeiter an einer Universität ist es alltäglich, vielen Personen zu begegnen – Studierenden, Kollegen, Weisungsbefugten, Personen aus anderen Bereichen, studentischen Hilfskräften und Büronachbarn… Ab und zu tauchen berufliche Situationen auf, die schief laufen oder für die kein gutes Vorgehen einfällt. Das interessante ist, dass sich an anderer Stelle auf dem Campus Personen mit den gleichen Situationen herumschlagen und sich fragen, was unternommen werden könnte. Warum also nicht das Wissen der Gruppe verwenden? Manchmal hat der ein oder andere schon einen Weg durch die Situation gefunden. Im Rahmen einer kollegialen Beratung können neue Perspektiven und Lösungsansätze durch die Unterstützung von Kollegen gewonnen werden.

Kollegiale Beratung wird mitunter auch „Intervision“ oder „Peer-Group-Beratung“ genannt. Dabei handelt es sich um eine Gruppe von Personen auf ungefähr gleicher Ebene innerhalb einer Organisation, die auf Basis ihrer Erfahrungen zu bestimmten Problemsituationen Lösungen suchen.

kollegiale Beratung_2

Eine gute Gruppegröße für eine Kollegiale Beratung liegt bei drei bis acht Personen. Pro Fall können 40 bis 90 Minuten Zeit eingeplant werden.

  1. Rollenverteilung Die Rollen werden besetzt: ein Moderator, ein Fallgeber, mehrere kollegiale Berater.
  2. Falldarstellung Der Fallgeber berichtet aus seiner subjektiven Perspektive. Der Fall kann anonymisiert sein. Der Moderator unterstützt durch klärendes und fokussierendes Fragen. Die Berater hören nur zu und beobachten den Fallgeber.
  3. Schlüsselfrage Das Anliegen wird geklärt und eine Schlüsselfrage formuliert. Sie umreißt, was sich der Fallgeber als Ziel der Beratung wünscht.
  4. Rückfragen aus der Gruppe Die Gruppe kann dem Fallgeber Nachfragen stellen um den Sachverhalt nachvollziehen zu können.
  5. Beratung Die Berater der Gruppe formulieren ihre Gedanken zum Fall. Mitunter können sie die Rolle einer Person im Fall einnehmen und aus dessen Perspektive sprechen. Der Fallerzähler hört nur zu und lässt die Ideen auf sich wirken. Ein „Sekretär“ notiert die Beiträge.
  6. Reaktionen vom Fallgeber Der Fallerzähler nimmt Stellung zu den Anregungen der Gruppe. Er bedankt sich für die Unterstützung.
  7. Lösungsoptionen sammeln Es wird in der gesamten Gruppe überlegt, welche Lösungsmöglichkeiten es gibt und was die nächsten Schritte sein könnten.

Die Schritte können variieren. Julia Hoen von der Arbeitsstelle für Hochschuldidaktik meint dazu: „Wir gehen so vor, dass bereits zu Anfang eine Schlüsselfrage/ein Anliegen formuliert wird. Nach den Rückfragen wird diese noch einmal betrachtet und gegebenenfalls abgeändert. Zusätzlich gibt es einen 8. Punkt: Abschließende Auswertung des Erzählers. Was nehme ich mit?“

Oft einigen sich die Gruppenmitglieder zu Beginn eines Gespräches, die Inhalte vertraulich zu behandeln. Während des Prozesses kann eine Visualisierung von Schlüsselfrage, Ideen und Optionen hilfreichen sein. An vielen Hochschulen wird diese Form der Beratung regelmäßig durchgeführt, sei es als kollegiale Mittagspause oder als Stammtisch. Oft bleibt die Gruppenzusammensetzung in den regelmäßigen Treffen gleich und die Termine stehen über einen längeren Zeitraum fest (ca. zwei im Semester). So können kollegiales Verständnis vertieft, Erfahrungswerte gemeinsam genutzt und mitunter auch tiefergehende Probleme eingebracht werden. Initiiert werden kann eine Kollegiale Beratung besonders gut über persönlichen Kontakt oder einen gemeinsamen Bezug (in Hohenheim ist das bei den Teilnehmern der Kollegialen Beratung der Lehrhintergrund und der Wille, die eigene Lehre weiterzuentwickeln).

Kollegiale Beratung in Hohenheim

Im Modul I des Baden-Württemberg Zertifikates für Hochschuldidaktik ist eine Kollegiale Beratung fester Bestandteil (in der Regel 3 Termine á 3 Stunden). Es handelt sich dabei um eine feste Gruppe aus Teilnehmern des Zertifikatkurses, die von Eva Lidl oder Friederike Hoffmann moderiert wird. Dabei geht es hauptsächlich um Fragen/Anliegen aus dem Bereich der Lehre. Beispielsweise: „Wie erreiche ich mehr Aktivität der Studierenden innerhalb meiner Veranstaltung?“, „Wie erreiche ich eine bessere Stoff-Zeit-Relation?“, „Wie kann ich Sprechstundengesräche effektiv führen?“ usw.

Wenn Sie Fragen zur Kollegialen Beratung in Hohenheim haben, wenden Sie sich gern an Eva Lidl oder Friederike Hoffmann. Die Kollegiale Beratung wird an der Universität Hohenheim für Personen angeboten, die dabei sind ein HDZ-Zertifikat zu erwerben.

28 Mai

Hochschuldidaktische Ringvorlesungen

Von Zeit zu Zeit schaue ich, was andere hochschuldidaktische Einrichtungen ihren TeilnehmerInnen oder Interessierten anbieten. Dabei bin ich auf hochschuldidaktische Ringvorlesungen gestoßen. Sie werden z.B. angeboten von der TU Berlin unter dem Namen „Hochschuldidaktische Ringvorlesung„. Die Vorlesungen werden aufgezeichnet und online zur Verfügung gestellt.

Die Themen sind vielfältig:
„Vorlesungsaufzeichnung – technische Voraussetzungen und didaktische Konsequenzen“
„Systematic Development of University Teaching“
„Diversity in der Ingenieurausbildung: Lehre, Forschung, Organisation“

Zwei Videos habe ich ausgewählt, um Sie direkt auf unserem Blog zu zeigen: „Kompetenzorientiert Lehren, Lernen und Prüfen“ und „Didaktische Reduktion – Auswahl, Konzentration und Vereinfachung“.

 Für mich sind diese beiden Themen unmittelbar miteinander verknüpft und im Kern sagen sie:

  1. Machen Sie sich klar, welche Kompetenzen die Studierenden am Ende ihres Studiums, am Ende des Semesters, am Ende einer Stunde, erworben haben sollen.
  2. Definieren Sie Lernziele für Ihre Veranstaltung.
  3. Werden Sie sich bewusst, welche Lehr-/Lernmethoden Sie einsetzen müssen und welche Inhalte wirklich relevant sind, um diese Lernziele für Ihre Studierenden erreichbar zu machen.
  4. Werfen Sie Inhalte raus, die nicht notwendig sind, um das Ziel zu erreichen.
  5. Denken Sie aus der Perspektive der Studierenden.
  6. Es geht nicht darum, dass ich als Experte/Expertin mit meinem Fachwissen glänze. Es geht darum, Studierenden mit einer guten Veranstaltungsplanung ihren eigenen Weg durch ein Stoffgebiet finden und sich ihr eigenes Wissen und Kompetenzen aufbauen zu lassen.
  7. Die Prüfung muss anhand der angestrebten Lernziele und zu erreichenden Kompetenzen konzipiert werden.

Nun zum ersten Video: Weiterlesen

08 Mai

Anbieter von Lehrvideos – ein Beispiel

Seit geraumer Zeit kommt verstärkt das Thema „Lehrvideos“ und  das Einbinden dieser in Lehrveranstaltungen auf. Auch die Methode „Inverted Classroom“ basiert auf dieser Idee. Dazu gibt es auch hier im Blog einen Artikel von Friederike Hoffmann „Inverted Classroom – Was ist das?“

Der Einsatz eines  Lehrvideos an der einen oder anderen Stelle in der eigenen Volesung/im Seminar ist für viele Lehrende reizvoll. Nicht in jedem Fall kann aber ein Lehrvideo selbst produziert werden. Hier lohnt sich der Blick ins Internet, denn es gibt etliche Personen und Organisationen, die Lehrfilme produzieren und frei zur Verfügung stellen.

Ein Beispiel für solch einen Anbieter von Lehrfilmen ist die „Khan-Academy“. Die Khan-Academy ist eine nicht-kommerzielle Internetseite, die Lehrfilme produziert und auf ihrer eigenen Seite und teilweise auch auf Youtube zur Verfügung stellt. Gegründet wurde sie von Salman Khan und wird unterstützt von Bill Gates und Google.

Der inhaltliche Schwerpunkt liegt in den Feldern Mathematik, Natur- und Wirtschaftswissenschaften.

Hier ein Beispiel aus der Physik, „Introduction to Vectors and Scalars“

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16 Feb

Wie prüft man „kompetenzorientiert“?

Im Zuge des Bologna-Prozesses kommt der Kompetenzorientierung grundsätzliche Bedeutung zu, mit dem Ziel, die Berufs- und Beschäftigungsfähigkeit der Studierenden zu erhöhen. Kompetenzorientierte Lehre erhebt den Anspruch, dass Studierende über den Wissenserwerb hinaus Fähigkeiten und Fertigkeiten entwickeln, ihr Fachwissen problembezogen, methodisch und im sozialen Austausch anzuwenden. Die Einlösung dieses Anspruchs erfordert in der Praxis einen Perspektivwechsel hin zu studierendenzentrierten Lehr-/Lernprozessen („shift from teaching to learning“): Studiengänge, Module und Veranstaltungen sind nicht mehr in erster Linie über Inhalte eines Fachgebiets zu definieren, sondern dadurch, was Studierende nach erfolgreichem Abschluss können sollen. Dieser Perspektivwechsel stellt besondere Anforderung an die Prüfungspraxis, denn es gilt, nicht allein gelerntes Wissen abzuprüfen, sondern das Vorhandensein komplexer fachbezogener und überfachlicher Kompetenzen zu beurteilen, und Studierenden fachliche Rückmeldung zu ihrer Kompetenzentwicklung zu geben.

Gestaltung kompetenzorientierter Prüfungen

Prüfungsaufgaben und -formen erfüllen dann den Anspruch der Kompetenzorientierung, wenn Weiterlesen

29 Jan

(Plan-)Spielen in der Vorlesung: Lustiger Zeitvertreib oder sinnvolle Ergänzung des Lehr-/Lernbetriebs?

Gastbeitrag von Dr. Melvin Lippe

Wieder einmal sitzt Manuel Mustermann (Name geändert) in der Vorlesung und hört angestrengt den Ausführungen des Dozenten zu. Manuel fragt sich dabei: „Warum ist das (Anmerkung: die Vorlesung) immer nur sooo trocken? Das macht keinen Spaß – immer nur Dasitzen und Zuhören!“ so oder so ähnlich haben möglicherweise neben Manuel viele Studierende einen Teil der Vorlesungszeit verbracht. Um dieses klassische Frontallehrkonzept aufzubrechen wurde das Planspiel LaMaGO das für „LandschaftsManagement Global und vor Ort“ steht, konzipiert.

Hier ein Einblick in den Ablauf während der Lehrveranstaltung:

 

LaMaGO wurde von mir am Institut für Pflanzenproduktion und Agrarökologie in den Tropen und Subtropen, zusammen mit Studierenden des BSc. Studiengangs Nachwachsende Rohstoffe und Bioenergie, der Universität Hohenheim im Jahr 2012 als Teil eines Humboldt reloaded Projekts entwickelt. Seitdem ist LaMaGO Teil der Lehrveranstaltung „Rohstofflieferende Pflanzen der Tropen und Subtropen“ das für Studierende des 1. BSc. Fachsemesters angeboten wird. Im Planspiel LaMaGO müssen Studierende an zwei Vorlesungsterminen (2x90min) das Fallbeispiel „Bioenergieproduktion in Chieng Khoi Kommune, Nordwest Vietnam“ bearbeiten. In Kleingruppen von etwa 5 Personen schlüpfen die Studierenden in die lokalen Interessengruppen (z.B. konservative/progressive Bauern oder Maishändler), die ein positives oder auch negatives Interesse am Aufbau einer lokalen Bioenergieproduktion haben. Die Studierenden werden dabei nicht nur spielerisch Vorlesungsinhalte wiederholen, sondern sie erhalten auch  einen ersten Eindruck, welche Herausforderungen in solch einem Zusammenhang entstehen können. Sie werden auf ein späteres potenzielles Arbeitsfeld vorbereitet, in dem sie in die verschiedenen Rollen der beteiligten Interessengruppen schlüpfen.

Bildimpressionen von LaMaGO am 26.01.2014:

 

Das Feedback der teilnehmenden Studierenden (seit dem WS 2012 haben ca. 90 Personen teilgenommen) war durchweg positiv, mit dem stetigen Wunsch nach komplexeren Fragestellungen und Fallbeispielen. Im Vergleich zur klassischen Frontalpräsentation sind die längere Vorbereitungszeit als mögliche Herausforderung für den regelmäßigen Einsatz im Vorlesungsbetrieb zu nennen. Planspiele stellen eine sinnvolle Ergänzung des Lehrbetriebs dar und fördern die Herausbildung interdisziplinärer und systemischer Denkstrukturen. Dies ist vor allem im Kontext der möglichen Arbeitsfelder eines Studierenden von Vorteil, da durch das Planspielszenario ein aktiver Transfer von Wissenstheorie zu praktischer Anwendung stattfinden kann.

Einführung zum LaMaGO-Planspiel als pdf

Kontakt:

Melvin LippeDr. Melvin Lippe
Universität Hohenheim
Fachgebiet Pflanzenbau in den Tropen und Subtropen
email: melvin.lippe (at) uni-hohenheim.de
Tel.: 0711 – 459-23322

 

 

 

23 Jan

Der Havard-Professor Eric Mazur und seine Idee der Peer Instruction

Eric Mazur ist Professor für Physik an der Harvard University  (USA). Dort lehrt er seit 1984 und entwickelte aus seiner eigenen Lehrerfahrung heraus ein didaktisches Konzept – die peer instruction.

Seine Grundannahme dabei ist, dass er als Professor oft gar nicht nachvollziehen kann, warum Studierende nicht verstehen können, was er erklärt. Dies liegt seiner Ansicht nach darin begründet, dass er schon so gut über bestimmte Lerninhalte bescheid weiß, dass er sich gar nicht mehr daran erinnern kann, was die Schwierigkeit beim Lernen dieser Sachverhalte sein kann. Daraus schlussfolgert er, dass es für das Lernen viel besser sein kann, wenn sich Studierende gegenseitig erklären, wie bestimmte Dinge ablaufen oder funktionieren.

Die Methode der peer instrucion besteht im Grunde daraus, dass sich Studierende in Kleingruppen zusammenfinden und schwierige Themen und offene Fragen diskutieren und sich gegenseitig erklären.  Diese „einfache“ Methode bindet Mazur aber in einen größeren didaktischen Rahmen ein:

1.  Er bittet die Studierenden, sich die Lerninhalte mittels Büchern und Skripten zu Hause selbst anzueignen. In der Vorlseung stellt Mazur Fragen zum jeweiligen Thema, die von den Studierenden beantwortet werden müssen. Dies entspricht dem Prinzip des Inverted Classroom.

2. Das Beantworten der Fragen in der Vorlesung erfolgt via Live Voting. Die Studierenden stimmen über verschiedene Antwortoptionen via Smartphone oder Clicker ab. Die Ergebnisse können dann als Diagramm von der Lehrperson präsentiert werden.

3. Merkt Mazur, dass viele Studierende ein Problem bei der Beantwortung einer bestimmten Frage haben, bittet er sie, die Frage nochmals mit den Umsitzenden zu diskutieren, also der Idee der peer instruction zu folgen. In den allermeisten Fällen finden bei der zweiten Abstimmung dann viel  mehr Studierende zur richtigen Lösung.

Das Interview mit Prof. Mazur finde ich besonders sehenswert. Er erklärt nicht nur seine Idee der peer instruction und wie es dazu kam, sondern er erzählt auch von seinem Werdegang als Lehrpersönlichkeit, in dem er sich und sein Tun immer wieder hinterfragen musste.

07 Jan

Coaching an der Hochschule: Eindrücke von der Tagung „Coaching und Mee(h)r“ auf Sylt

Vom 25. bis 28.11. fand auf Sylt die Tagung „Coaching und Mee(h)r“ statt. Sie wurde veranstaltet vom Kompetenzzentrum Hochschuldidaktik für Niedersachsen und beschäftigte sich mit der Frage, wohin sich das Format „Coaching“ im Hochschulbereich entwickelt. Der Fokus der Mehrzahl der Teilnehmenden und der angebotenen Workshops lag auf Coachingangeboten für die Zielgruppe Professorinnen und Professoren zu Fragen der Lehrgestaltung und –entwicklung.

Der Autor besuchte die Tagung im Rahmen des Projekts „Lehrentwicklung – Angebote für Professorinnen und Professoren“ (LEAP, 2014-2017). Das Projekt entwickelt an den Universitäten Hohenheim und Tübingen ein hochschuldidaktisches Programm für das Hochschuldidaktikzentrum Baden-Württemberg (HDZ), das speziell auf diese Zielgruppe zugeschnitten ist.

„Coachingboom“ durch lehrbezogene Projekte

Im Zuge des „Qualitätspakts Lehre“ und anderer lehrbezogener Projektförderlinien hat das Format „Coaching“ an Hochschulen in den letzten Jahren einen regelrechten Boom erlebt. Dabei kommen interne, an der Hochschule fest angestellte Coaches ebenso zum Einsatz wie externe Freiberufler, die über einen von der Hochschule gepflegten „Coachingpool“ abgerufen werden. Unter den Professor/innen ist die Gruppe der Neuberufenen sicherlich die am „flächendeckendsten“ mit Coachingangeboten versorgte – vielerorts nicht (nur) durch die Hochschuldidaktik, sondern (auch) durch Einheiten der Personalentwicklung, deren Angebote jedoch nur im Ausnahmefall auf Lehrentwicklung abzielen. Es zeigte sich auch, dass an vielen deutschen Universitäten und Fachhochschulen „Coaching“ auch noch für diverse andere Zielgruppen angeboten wird. Weiterlesen

24 Okt

3. studentische Jahrestagung „wissen schaf(f)t leben“

Am Dienstag, den 4. November 2014 findet im Hohenheimer Schloss die dritte studentische Jahrestagung des Qualitätspakt-Lehre-Projektes „Humboldt reloaded: Wissenschaftspraxis von Anfang an“ statt. Während des gesamten Nachmittags präsentieren die Studierenden, die an 161 kleinen Forschungsprojekten zwischen Herbst 2013 und Sommer 2014 teilnahmen, ihre Arbeitsresultate. Mittels wissenschaftlichen Postern und Vorträgen geben sie Einblick in die Forschungsgebiete vieler Fachgebiete der Universität Hohenheim.

Tagungsposter 2014Die Tagung ist fachübergreifend angelegt. Studierende, wissenschaftliche Mitarbeiter und Professoren der Universität sowie Besucher anderer Hochschulen sind herzlich eingeladen. Die Poster werden mit Absicht fachlich gemischt ausgestellt, so dass die Tagungsteilnehmer nicht nur in ihrem Fachbereich bleiben, sondern sich ebenfalls die Arbeit anderer Bereiche ansehen. Auch in den Vortragsblöcken wechseln sich die Beiträge aus den drei Fakultäten Naturwissenschaften, Agrarwissenschaften sowie Wirtschafts- und Sozialwissenschaften ab. Zwölf Projektgruppen berichten Vorträgen über ihre Arbeit und bemühen sich um den Preis des besten Vortrags der Fakultät und um den Preis als herausragendes Projekt.  Zur Auflockerung stellen sich drei Professoren, wieder je einer pro Fakultät, unbekannten Foliensätzen zu einer PowerPoint-Karaoke und beweisen damit, dass in der Hochschullehre Spontaneität und Gelassenheit zum Handwerk gehören.

Bei der Preisverleihung werden neben den Projektgruppen mit den bestem Poster der Fakultät und jenen mit dem besten Vortrag der Fakultät auch drei hervorragende Projekte gelobt, die neben ihrer Forschungsarbeit auch eine sorgfältige, verständliche und zuverlässige Präsentation darboten. Die Südwestbank belohnt diese Projektgruppen jeweils mit einem Geldpreis von 500 Euro. Neben dem Fokus auf die Studierenden werden in diesem Jahr auch drei besonders engagierte Projektbetreuer geehrt, die von ihren Studierenden für einen Preis vorgeschlagen wurden.

Den krönenden Abschluss der Tagung stellt eine Podiumsdiskussion mit Ministerin Frau Theresia Bauer, Landesministerin für Wissenschaft, Forschung und Kunst, dar. Zum Thema „Der Sinn des Forschenden Lernens und die Identität der heutigen Universitäten“ wird sie mit der Moderation von Prof. Dr. Martin Blum gemeinsam mit Prof. Dr. Stephan Dabbert, Rektor der Universität Hohenheim, Ibrahim Köran, Studierender und Präsident des Studierendenparlaments an der UHOH, sowie mit Gábor Paál, Wissenschaftsjournalisten beim SWR, sprechen.

Die Tagung ist vielschichtig aufgestellt. Sie möchte den Blick sowohl auf forschendes, kritisches, nachhaltiges Lernen im Studium und aus der Perspektive von Studierenden und Lehrenden werfen, als auch auf die Wichtigkeit für tiefes, verantwortungsbewusstes Lernen für die Gestaltung unserer Gesellschaft hinweisen. Denn je mehr Kenntnisse und Wissen jemand hat, desto eher kann er Einfluss auf sein Leben und das seiner Umwelt nehmen und es gestalten. Das will auch der Tagungstitel vermitteln mit „wissen schaf(f)t leben“.

Mehr Informationen zur Tagung: https://studium-3-0.uni-hohenheim.de/tagung

05 Sep

Abschiedsvortrag Prof. Dr. Schulz von Thun – „Was ich noch zu sagen hätte…“

Im Jahr 2009  hat Prof. Dr. Schulz von Thun seinen Abschiedsvortrag an der Universität Hamburg gehalten. Hier hat er 42 Jahre im  Fachbereich Psychologie gelernt und gelehrt. Der Vortrag ist für mich in vielerlei Hinsicht großartig, lustig, erhellend, inspierenend, berührend. Viele seiner Ausführungen haben direkt oder auch indirekt mit Hochschuldidaktik zu tun.


Quelle: lecture2go Universität Hamburg

Er gewährt Einblicke in seine Entwicklung als Wissenschaftler und Person. Sehr eindrücklich und humorvoll stellt er heraus, Weiterlesen