01 Aug

E-Klausuren an der Universität Hohenheim – Ein Interview

Liebe Frau Berggold, lieber Herr Starke; Sie arbeiten beide im Kommunikations-, Informations-, und Medienzentrum (KIM) der Universität Hohenheim. Zu Ihren Aufgabenbereichen zählt die Betreuung und Durchführung von elektronischen Klausuren, sogenannten E-Klausuren.

 

Christian Starke

Christine Berggold

 

Was genau ist eine E-Klausur und seit wann wird in Hohenheim mit dieser Prüfungsform gearbeitet

Starke: Als E-Klausur verstehen wir hier in Hohenheim benotete Prüfungen die an Computern auf dem Campus durchgeführt werden. Die Prüfungen werden von den Lehrenden in ILIAS, dem zentralen Lernmanagementsystem der Uni erstellt und hierüber auch von den Studierenden abgelegt. Daher wird diese Form von Prüfungen in Hohenheim auch oft einfach nur „ILIAS-Klausur“ genannt.

Berggold: Im Wintersemester 2010/11 haben wir die erste Klausur mit ILIAS in einem der PC-Räume in Hohenheim geschrieben. Der Wunsch kam damals direkt aus einem Fachgebiet der Agrarwissenschaft. Hier wurden bereits während der Vorlesung Testfragen in ILIAS zur Prüfungsvorbereitung eingesetzt. Da die Zahl der Studierenden zur selben Zeit extrem anstieg, lag es nahe auf ein elektronisches Prüfungsformat umzusteigen. Wir mussten ziemlich spontan auf diesen Wunsch reagieren und die PC-Räume auf dem Campus für die Prüfungen absichern, einen speziellen Server nur für ILIAS-Klausuren aufsetzen und die rechtlichen Aspekte abklären.

Wie groß ist die Nachfrage und wie sieht Ihre Arbeit in diesem Themenfeld konkret aus?

Starke: Bisher werden vor allem Module aus der Agrarwissenschaft mit ILIAS geprüft. Neuerdings haben wir jedoch auch einzelne Veranstaltungen aus den Kommunikationswissenschaften und auch andere Fachbereiche aus der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften Weiterlesen

26 Apr

E-Moderation in der Online-Lehre

E-Moderation – was ist das?

Sobald sich die Lehre teilweise oder ganz auf Online-Angebote verlagert, verändert sich die Kommunikationsform zwischen Lehrenden und Lernenden. Es ist dann eine besondere Art und Weise der Moderation nötig. Zum Beispiel findet in Online-Foren, die Studierenden zum Austausch zu Verfügung gestellt werden, nicht immer automatisch Kommunikation statt. Um Kommunikation in einem solchen Forum zu initiieren, bedarf es besonderer Kommunikationstechniken. Diese werden unter dem Begriff der E-Moderation zusammengefasst. In diesem Artikel soll es darum gehen, was bei E-Moderation zu beachten ist, um die Kommunikation im virtuellen Raum zu initiieren, zu strukturieren und aufrecht zu erhalten.

Unterschiedliche Kommunikationsformen

In der Online-Lehre stehen unterschiedliche Formate zur Verfügung. So zum Beispiel Foren, Chats oder Webkonferenzen. Die verschiedenen Formate unterscheiden sich unter anderem dahingehend, ob sie synchrone oder asynchrone Kommunikation ermöglichen. In Chats und Webmeetings findet synchrone Kommunikation statt, da alle Beteiligten Weiterlesen

09 Nov

Internetbasierte Lehrveranstaltungen in der neuen Lehrverpflichtrungsverordnung in Baden-Württemberg

Seit dem 23.09.2016 gilt in Baden-Württemberg eine neue Lehrverpflichtungsverordnung. Hier werden nun auch internetbasierte Lehrveranstaltungen als Lehrveranstaltungen im Sinne der LVVO beschrieben. Im Gesetzestext heißt es in §3, Absatz 2:

computer-md-programm-alt„Moderne, insbesondere internetbasierte Ausgestaltungen von Lehrveranstaltungen, die mit Betreuungsaufwand verbunden sind, können auf die Lehrverpflichtung in derselben Höhe angerechnet werden wie vergleichbare Präsenzveranstaltungen. Sie sind Lehrveranstaltungen im Sinne dieser Verordnung. Zur Feststellung der Vergleichbarkeit mit Präsenzlehrveranstaltungen sind insbesondere der Zeitaufwand für die Vorbereitung, Durchführung und Nachbereitung heranzusziehen. Ist die Lehrperson nicht Erstellerin oder Ersteller (…), ist die Anrechnung entsprechend zu verringern. Über die Höhe der Anrechnung entscheidet die Dekanin oder der Dekan, an der DHBW das Präsidium.“

In Absatz 7 der LVVO geht es um die Anrechenbarkeit der Erstellung von internetbasierten Lehrveranstaltungen, also um die Vorbereitsungszeit. Auch der Zeitaufwand für die Erstellung kann explizit auf die Lehrverpflichtung angerechnet werden.  „(…) jedoch höchstens bis zu 25 Prozent der festgelegten Lehrverpflichtung (…)“.  Darüber hinaus gibt es eine Befristungsregelung für die Anrechenbarkeit der Erstellungszeit von internetbasierten Lehrveranstaltung: „Die Dauer der Anrechnung ist auf höchstens zwei Jahre zu befristen.“

Somit kann die Durchführung internetbasierter Lehre, die mit Betreuungsaufwand verbunden ist, voll auf die Lehrverpflichtung angerechnet werden. Die Zeit, die für die Erstellung von internetbasierten Lehrveranstaltungen gebraucht wird (Vorbereitungszeit), kann jedoch nur für max. zwei Jahre und nur bis zu 25% auf die Lehrverpflichtung angerechnet werden. Überhaupt steht die Höhe der Anrechnung nicht fest, sondern obliegt an den Landesuniversitäten laut Gesetzestext der Entscheidung der Dekanin / des Dekans (s.o.).

Die LVVO mit dem genauen Gesetzestext finden Sie auf den Seiten des Landes Baden-Württemberg.

12 Jul

Unkrautbestimmung und Live-Voting

Eine besondere Übung zur Unkrautbestimmung

Ein Gastbeitrag von Matthias Schumacher, Fg. Herbologie:

Smartphone QR Code

Ich denke, durch selbstständiges, praktisches Ausprobieren (mit kleinen Hilfestellungen) macht es den Studierenden am meisten Spaß zu lernen. Wer erinnert sich nicht am liebsten an Module, in denen man als Studierender mal praktisch anpacken konnte? An denen etwas anders war? Die überrascht haben? Unter diesem Gedanken ist auch das Modul „Integrierter Pflanzenschutz mit Übungen“ aufgebaut. Eine Woche wird hier geblockt auf dem Ihinger Hof verbracht und die Vorlesungen werden mit viel praktischer Lehre unterstützt.

BlumeEin Thema in dieser Woche ist die Artenvielfalt von Unkräutern und die Erhaltung seltener, gefährdeter Arten. Da es relativ lange dauert, die Merkmale der einzelnen Arten zu erklären, um diese erkennen zu können, war mein Gedanke, die Studierenden dies selbst entdecken und erlernen zu lassen, also Learning by Doing.
Als Hilfe hatten sie dafür einen Bestimmungsschlüssel für 21 Arten, die auf einem nahe gelegenen Feld ausgesät worden waren. Um den Lernerfolg kontrollieren zu können, brauchte ich irgendeine Art Rückverfolgung, auf die ich in einem Workshop der Arbeitsstelle Hochschuldidaktik zur „Mobilen Lehre“ stieß. Weiterlesen

08 Jan

Lehrstück: Spielräume in ILIAS

Artikel von Shyh-Giun Hofmann und Julia Hoen

Im Rahmen des hochschuldidaktischen Formates „Lehrstücke“ war eines der letzten Themen „Spielräume in ILIAS“. Frau Shyh-Giun Hofmann vom Sprachenzentrum der Uni Hohenheim hat ihr Blended-Learning Konzept vorgestellt. Die Teilnehmenden wurden direkt in die Durchführung einiger online-Elemente einbezogen. So konnten die Anwesenden Weiterlesen

25 Jun

Veranstaltungsankündigung: Lehrstücke No. 3 – Spielräume in ILIAS

 

Lehrstücke

Das nächste Lehrstück „Spielräume in ILIAS“ mit Shyh-Giun Hofmann (Sprachenzentrum Uni Hohenheim) findet am Freitag, 10. Juli 2015 von 9:30 bis 11:00 Uhr, statt.

 

 

Hier eine von Frau Hofmann erstellte Kurzankündigung per Video:

 

Anmeldung erforderlich über: F.I.T. (hier klicken)

Im bevorstehenden Lehrstück No. 3 wird Shyh-Giun Hofmann vom Sprachenzentrum der Uni Hohenheim ihr Blended-Learning-Konzept vorstellen. Dabei geht es um Folgendes:

  • Lehrkonzept in ILIAS umsetzen
  • Lehrinhalte strukturieren
  • Werkzeug je nach Lernziel einsetzen
  • Spielerische Lernumgebung einrichten
  • Medien nutzen

Das Format der Lehrstücke:
Das Veranstaltungsformat „Lehrstücke“ der Arbeitsstelle Hochschuldidaktik bietet den Lehrenden der Uni Hohenheim die Gelegenheit, sich über den praktischen Einsatz von Methoden und konkrete Lehr-lern-Konzepte auszutauschen.

Zu Beginn stellt jeweils eine Lehrende / ein Lehrender ein eigenes, innovatives oder bewährtes Lehrkonzept vor. Anschließend wird die vorgestellte Methode gemeinsam mit allen Teilnehmenden bei einer Tasse Kaffee oder Tee diskutiert. Der Zeitrahmen für die Veranstaltung beträgt 1,5 Stunden.

24 Jun

Eine (Inter)aktive Übungsveranstaltung mit einer Großgruppe

                                                                                   

DSC_0066Ein Gastbeitrag von Stephanie Treger aus dem Fachgebiet BWL /Unternehmensführung

Ich glaube fest daran, dass Studierende, die zur Mitarbeit angeregt werden und die selbst nachdenken (statt Lösungen präsentiert zu bekommen) mehr Spaß am Lernen haben und darüber hinaus mehr lernen. Was aber, wenn es sich um eine sehr große Lehrveranstaltung handelt, wie die Übung zur Bachelorveranstaltung „Grundlagen der BWL“, in der knapp 500 Studierende zusammenkommen? Ist es möglich, mit 500 Studierenden eine aktive Übung durchzuführen? Wie erhalte ich als Lehrende Feedback, ob die Aufgaben zu schwer/zu leicht sind und ob sie verstanden wurden? Und wieviel Interaktion ist bei dieser Gruppengröße überhaupt möglich?

Im Rahmen von drei Übungsterminen im Wintersemester 2014/15 habe ich versucht, verschiedene aktivierende Methoden umzusetzen. Insbesondere durch die Integration von ILIAS konnte ich mich bereits vor der Veranstaltung auf die Stärken und Schwächen der Gruppe einstellen.

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08 Mai

Anbieter von Lehrvideos – ein Beispiel

Seit geraumer Zeit kommt verstärkt das Thema „Lehrvideos“ und  das Einbinden dieser in Lehrveranstaltungen auf. Auch die Methode „Inverted Classroom“ basiert auf dieser Idee. Dazu gibt es auch hier im Blog einen Artikel von Friederike Hoffmann „Inverted Classroom – Was ist das?“

Der Einsatz eines  Lehrvideos an der einen oder anderen Stelle in der eigenen Volesung/im Seminar ist für viele Lehrende reizvoll. Nicht in jedem Fall kann aber ein Lehrvideo selbst produziert werden. Hier lohnt sich der Blick ins Internet, denn es gibt etliche Personen und Organisationen, die Lehrfilme produzieren und frei zur Verfügung stellen.

Ein Beispiel für solch einen Anbieter von Lehrfilmen ist die „Khan-Academy“. Die Khan-Academy ist eine nicht-kommerzielle Internetseite, die Lehrfilme produziert und auf ihrer eigenen Seite und teilweise auch auf Youtube zur Verfügung stellt. Gegründet wurde sie von Salman Khan und wird unterstützt von Bill Gates und Google.

Der inhaltliche Schwerpunkt liegt in den Feldern Mathematik, Natur- und Wirtschaftswissenschaften.

Hier ein Beispiel aus der Physik, „Introduction to Vectors and Scalars“

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23 Jan

Der Havard-Professor Eric Mazur und seine Idee der Peer Instruction

Eric Mazur ist Professor für Physik an der Harvard University  (USA). Dort lehrt er seit 1984 und entwickelte aus seiner eigenen Lehrerfahrung heraus ein didaktisches Konzept – die peer instruction.

Seine Grundannahme dabei ist, dass er als Professor oft gar nicht nachvollziehen kann, warum Studierende nicht verstehen können, was er erklärt. Dies liegt seiner Ansicht nach darin begründet, dass er schon so gut über bestimmte Lerninhalte bescheid weiß, dass er sich gar nicht mehr daran erinnern kann, was die Schwierigkeit beim Lernen dieser Sachverhalte sein kann. Daraus schlussfolgert er, dass es für das Lernen viel besser sein kann, wenn sich Studierende gegenseitig erklären, wie bestimmte Dinge ablaufen oder funktionieren.

Die Methode der peer instrucion besteht im Grunde daraus, dass sich Studierende in Kleingruppen zusammenfinden und schwierige Themen und offene Fragen diskutieren und sich gegenseitig erklären.  Diese „einfache“ Methode bindet Mazur aber in einen größeren didaktischen Rahmen ein:

1.  Er bittet die Studierenden, sich die Lerninhalte mittels Büchern und Skripten zu Hause selbst anzueignen. In der Vorlseung stellt Mazur Fragen zum jeweiligen Thema, die von den Studierenden beantwortet werden müssen. Dies entspricht dem Prinzip des Inverted Classroom.

2. Das Beantworten der Fragen in der Vorlesung erfolgt via Live Voting. Die Studierenden stimmen über verschiedene Antwortoptionen via Smartphone oder Clicker ab. Die Ergebnisse können dann als Diagramm von der Lehrperson präsentiert werden.

3. Merkt Mazur, dass viele Studierende ein Problem bei der Beantwortung einer bestimmten Frage haben, bittet er sie, die Frage nochmals mit den Umsitzenden zu diskutieren, also der Idee der peer instruction zu folgen. In den allermeisten Fällen finden bei der zweiten Abstimmung dann viel  mehr Studierende zur richtigen Lösung.

Das Interview mit Prof. Mazur finde ich besonders sehenswert. Er erklärt nicht nur seine Idee der peer instruction und wie es dazu kam, sondern er erzählt auch von seinem Werdegang als Lehrpersönlichkeit, in dem er sich und sein Tun immer wieder hinterfragen musste.

14 Nov

Live-Voting in der Vorlesung

Wie können in großen Lehrveranstaltungen aktivierende Methoden eingesetzt werden?

Wie kann ich als Lehrperson wissen, wie es um den Lernfortschritt der Studierenden in meiner Vorlesung besteht?

Eine Möglichkeit Studierende in Großveranstaltungen zu aktivieren ist das Live-Voting, dessen Anwendung hier in Hohenheim über ILIAS möglich ist. Lehrende können vor oder während der Vorlesung Fragen erstellen und diese in eine Live-Voting Umfrage einbinden.  Die Frage wird dann über das ILIAS-Live-Voting-Tool aufgerufen und im Vorlesungssaal Projeziert. Studierende können die Frage dann via Smartphone beantworten (hier erfahren Sie, wie das genau funktioniert)

Die Antworten der Studierenden werden dann in einem Balkendiagramm angezeigt. Sie können dieses Ergebnis mit den Studierenden diskutieren und im Falle von Unstimmigkeiten die Studierenden z.B. dazu anhalten in drei Minuten zu versuchen, Ihre NebensitzerIn von der eigenen Ansicht zu überzeugen. Danach kann nochmals abgestimmt werden.

Live-Voting bietet auch in sehr großen Veranstaltungen die Möglichkeit, Studierende zu aktivieren und zum Mitdenken anzuregen. Gleichzeitig erfahren Sie als Lehrende etwas darüber, wie es um den Lernfortschritt der Studierenden steht. Darauf können Sie bei der weiteren Gestaltung der Vorlesung Rücksicht nehmen.

Dies wird Sie sicher einige Zeit der Vorlesung kosten. Live-Voting bietet Ihnen im Gegenzug aber die Möglichkiet besser zu verstehen, was Studierende nicht verstehen oder was sie sehr gut verstehen. Zudem geben Sie den Studierenden eine sehr niederschwellige Möglichkiet, sich an der Vorlesung aktiv zu beteiligen.