09 Sep

frageZACKantwort

Der heimliche Wunsch einiger Lehrender ist wahrgeworden – es gibt nun so etwas wie ein Hochschuldidaktik-und-Vortrag-Orakel. Man gibt eine Frage ein und erhält binnen 24 Stunden eine Antwort. Kurz, strukturiert mit richtungsweisenden Fragen und Tipps zur Umsetzung in Form eines Podcast. Das Orakel heißt „Frage-N“ und kann auf folgender Seite frei zugänglich und gratis genutzt werden: http://www.antwort-n.de/

Es antworten die beiden Sprechwissenschaftler Cornelius Filipski und Ingmar Rothe, die als Trainer für Vorträge, Präsentationen und Didaktik unterwegs sind (Filipski arbeitete an der Uni Hohenheim als Lehrcoach für Professoren). Ihre Antworten auf die gestellten Fragen haben nicht den Anspruch der Vollständigkeit oder Genialität. Vielmehr geht es darum, den Kern hinter den Anliegen zu finden und dazu hilfreiche Tipps zu geben.

Auf dem Weg, die eigene Frage einzugeben, werden da schon einmal Fragen zur Frage gestellt. Sie geben den Antwortenden weitere Informationen zum Kontext und Ziel. Doch auch für den Fragenden ist das schon ein Schritt, eigenes Wissen hin zu einer Lösungsidee zu sortieren.

Jede gestellte Frage erhält 24 Stunden zur Beantwortung. Wird eine Frage in der Zwischenzeit gestellt, erhält sie erst im Anschluss ihren eigenen Tag. In einem kleinen Archiv können außerdem die letzten sechs Fragen und Antworten angehört werden. Denn es ist ja auch spannend zu sehen, was andere gefragt haben und wie die Antworten darauf lauten.

Hier drei Beispiele:

Der kleine Haken an einem Orakel ist, dass man vorher nicht weiß, ob man die richtige Frage stellt zu der Antwort, die man sich wünscht. Es gilt also eine Frage zu stellen, die den Bereich eingrenzt, in dem man selbst keine Lösung finden kann.

Oder es wird einfach die nächste Frage gestellt. Alternativ kann dann auch ein direktes Gespräch mit einem Hochschuldidaktiker oder Kollegen vor Ort zum gemeinsamen Überlegen, Abwägen und Planen dienlich sein.

02 Jul

Feuer und Flamme! Eine Orientierung für motiviertes Studieren

Gastbeitrag von Dr. Karin Hartung

„Na, was willst du denn werden, wenn Du groß bist?“ ist eine Frage, die uns in Kindertagen gestellt wird. Kurz vor Ende unserer schulischen Laufbahn sollen wir sie beantworten, zumeist ohne Methoden zur Selbsterforschung an die Hand bekommen zu haben. Denn in der Schule steht Wissensvermittlung im Zentrum, Selbsterforschung sprengt meist den Rahmen. Um am Gymnasium das Abitur zu erhalten, ist es wichtig, eine Fülle an Inhalten abzuspeichern und sie für die jeweils zugehörige Klausur abrufen zu können. Da der Stoff danach meist nicht mehr benötigt wird, bedeutet effizientes Lernen, herauszufinden, welches Wissen prüfungsrelevant ist, und dieses Wissen kurzfristig zu speichern und punktgenau abrufen zu können. Lerninhalte sind ihrerseits durch ein Curriculum vorgegeben und orientieren sich nicht an den Interessen, Bedürfnissen und Fähigkeiten der individuellen Schülerinnen und Schüler. Diese können nur in begrenztem Rahmen, z.B. bei Wahlfächern, ihre Interessen einbringen.

Weiterlesen

01 Jun

Kollegiale Beratung

Als Lehrender und Mitarbeiter an einer Universität ist es alltäglich, vielen Personen zu begegnen – Studierenden, Kollegen, Weisungsbefugten, Personen aus anderen Bereichen, studentischen Hilfskräften und Büronachbarn… Ab und zu tauchen berufliche Situationen auf, die schief laufen oder für die kein gutes Vorgehen einfällt. Das interessante ist, dass sich an anderer Stelle auf dem Campus Personen mit den gleichen Situationen herumschlagen und sich fragen, was unternommen werden könnte. Warum also nicht das Wissen der Gruppe verwenden? Manchmal hat der ein oder andere schon einen Weg durch die Situation gefunden. Im Rahmen einer kollegialen Beratung können neue Perspektiven und Lösungsansätze durch die Unterstützung von Kollegen gewonnen werden.

Kollegiale Beratung wird mitunter auch „Intervision“ oder „Peer-Group-Beratung“ genannt. Dabei handelt es sich um eine Gruppe von Personen auf ungefähr gleicher Ebene innerhalb einer Organisation, die auf Basis ihrer Erfahrungen zu bestimmten Problemsituationen Lösungen suchen.

kollegiale Beratung_2

Eine gute Gruppegröße für eine Kollegiale Beratung liegt bei drei bis acht Personen. Pro Fall können 40 bis 90 Minuten Zeit eingeplant werden.

  1. Rollenverteilung Die Rollen werden besetzt: ein Moderator, ein Fallgeber, mehrere kollegiale Berater.
  2. Falldarstellung Der Fallgeber berichtet aus seiner subjektiven Perspektive. Der Fall kann anonymisiert sein. Der Moderator unterstützt durch klärendes und fokussierendes Fragen. Die Berater hören nur zu und beobachten den Fallgeber.
  3. Schlüsselfrage Das Anliegen wird geklärt und eine Schlüsselfrage formuliert. Sie umreißt, was sich der Fallgeber als Ziel der Beratung wünscht.
  4. Rückfragen aus der Gruppe Die Gruppe kann dem Fallgeber Nachfragen stellen um den Sachverhalt nachvollziehen zu können.
  5. Beratung Die Berater der Gruppe formulieren ihre Gedanken zum Fall. Mitunter können sie die Rolle einer Person im Fall einnehmen und aus dessen Perspektive sprechen. Der Fallerzähler hört nur zu und lässt die Ideen auf sich wirken. Ein „Sekretär“ notiert die Beiträge.
  6. Reaktionen vom Fallgeber Der Fallerzähler nimmt Stellung zu den Anregungen der Gruppe. Er bedankt sich für die Unterstützung.
  7. Lösungsoptionen sammeln Es wird in der gesamten Gruppe überlegt, welche Lösungsmöglichkeiten es gibt und was die nächsten Schritte sein könnten.

Die Schritte können variieren. Julia Hoen von der Arbeitsstelle für Hochschuldidaktik meint dazu: „Wir gehen so vor, dass bereits zu Anfang eine Schlüsselfrage/ein Anliegen formuliert wird. Nach den Rückfragen wird diese noch einmal betrachtet und gegebenenfalls abgeändert. Zusätzlich gibt es einen 8. Punkt: Abschließende Auswertung des Erzählers. Was nehme ich mit?“

Oft einigen sich die Gruppenmitglieder zu Beginn eines Gespräches, die Inhalte vertraulich zu behandeln. Während des Prozesses kann eine Visualisierung von Schlüsselfrage, Ideen und Optionen hilfreichen sein. An vielen Hochschulen wird diese Form der Beratung regelmäßig durchgeführt, sei es als kollegiale Mittagspause oder als Stammtisch. Oft bleibt die Gruppenzusammensetzung in den regelmäßigen Treffen gleich und die Termine stehen über einen längeren Zeitraum fest (ca. zwei im Semester). So können kollegiales Verständnis vertieft, Erfahrungswerte gemeinsam genutzt und mitunter auch tiefergehende Probleme eingebracht werden. Initiiert werden kann eine Kollegiale Beratung besonders gut über persönlichen Kontakt oder einen gemeinsamen Bezug (in Hohenheim ist das bei den Teilnehmern der Kollegialen Beratung der Lehrhintergrund und der Wille, die eigene Lehre weiterzuentwickeln).

Kollegiale Beratung in Hohenheim

Im Modul I des Baden-Württemberg Zertifikates für Hochschuldidaktik ist eine Kollegiale Beratung fester Bestandteil (in der Regel 3 Termine á 3 Stunden). Es handelt sich dabei um eine feste Gruppe aus Teilnehmern des Zertifikatkurses, die von Eva Lidl oder Friederike Hoffmann moderiert wird. Dabei geht es hauptsächlich um Fragen/Anliegen aus dem Bereich der Lehre. Beispielsweise: „Wie erreiche ich mehr Aktivität der Studierenden innerhalb meiner Veranstaltung?“, „Wie erreiche ich eine bessere Stoff-Zeit-Relation?“, „Wie kann ich Sprechstundengesräche effektiv führen?“ usw.

Wenn Sie Fragen zur Kollegialen Beratung in Hohenheim haben, wenden Sie sich gern an Eva Lidl oder Friederike Hoffmann. Die Kollegiale Beratung wird an der Universität Hohenheim für Personen angeboten, die dabei sind ein HDZ-Zertifikat zu erwerben.

24 Apr

Sinnreiche Lehre veranstalten

Wie gestalte ich als Lehrender meine Lehrveranstaltung so, dass die Inhalte verständlich für die Studierenden sind? Und wie gestalte ich die Lehrveranstaltung für mich angenehm? Ein Blick auf die Sinneskanäle kann bei der eigenen Lehrgestaltung inspirieren.

Bei der Aufnahme von Informationen im Alltag spielen drei Sinne eine besonders große Rolle: der visuelle, der auditive und der kinästhetische Sinn. Der olfaktorische und der gustatorische Sinn rücken in den meisten Lernkontexten, außer mit explizitem Bezug auf Riechen und Schmecken, in den Hintergrund.

Sinne_.

Der visuelle Sinn beinhaltet etwas zu sehen, darzustellen, zusammenzufassen oder abzuschreiben. Methoden, die diesen Sinn ansprechen, sind Powerpoint-Präsentation, Arbeiten mit dem Overheadprojektor, Texte lesen oder schreiben lassen, grafische Darstellung eines Zusammenhangs, Mindmapping, Clustering, Lerntagebuch führen, kreatives Schreiben, Videos oder Comics, Bilder oder Grafiken zeigen, Experimente vorführen.

Zum auditiven Sinn gehören das Hören und Sprechen. Eingängige Methoden für Menschen mit einem ausgeprägten auditiven Sinn können lautes Vorlesen, einen Vortrag hören oder halten, ein Gespräch führen (Diskussion, Interview führen, Kleingruppenarbeit, Austausch mit dem Nachbar), Podcast sein.

Der kinästhetische Sinn bezieht sich auf das Ausprobieren, auf Learning by Doing und körperliche Bewegung. Geeignete Methoden hierfür sind Planspiel, Rollenspiel, an Experimenten beteiligen oder Experimente selbst durchführen lassen.

Checkfragen:

  • Für welchen Kanal habe ich als Lehrender eine Vorliebe?
    • Gebe ich eine Handlungsanleitung mit Bildern an? – Visuell.
    • Erläutere ich mündlich die einzelnen Schritte? – Auditiv.
    • Oder lasse ich die Studierenden selbst den Weg finden? – Kinästhetisch.
  • Welche Sinne spreche ich in meiner Lehrveranstaltung mit welchen Methoden an?
  • Gibt es einen Sinn, der bisher noch nicht in meiner Lehrveranstaltung angesprochen wird und den ich noch einbauen könnte?

Es kann vorkommen, dass ein persönlich präferierter Kanal besonders oft in der eigenen Lehrveranstaltung eingesetzt wird und dabei über die Zeit jene Lernenden verloren gehen, die eher über einen anderen Kanal Informationen aufnehmen. Ein Wechsel der Methoden, auch unter dem Aspekt der Sinneskanäle, kann helfen, die Aufmerksamkeit für das Thema beizubehalten. Auch die Kombination von Sinnen steigert den Lerneffekt. Viele Personen sind durch Fernsehen besonders auf die Kombination Sehen und Hören konditioniert. Aber Lernen ist natürlich situationsabhängig. Die Arbeit im Labor oder die Datenanalyse kann nicht nur durch Zuhören und ohne kinästhetische Erfahrung oder visuelle Wahrnehmung gelernt werden. Andererseits können schwierige Inhalte mehrmals mit unterschiedliche Sinne ansprechenden Methoden wiederholt und damit eingänglicher vermittelt werden.

16 Jan

PowerPointKaraoke. Die Kunst, zu einem unbekannten Stoff einen anregenden Vortrag zu halten

ppt-karoke3

Eine PowerPointKaraoke ist zwar nicht die erstgewählte Methode, mit der ein fachlicher Inhalt vermittelt wird, aber die doch Lust aufs Zuhören und Spielen mit sich bringt. Sie ist Überraschung und Unterhaltung für den Zuhörer und eine Improvisations- und Präsentationsübung für den Redner.

Was passiert? Ein oder mehrere Personen halten zu ihnen völlig unbekannten PowerPoint-Foliensätzen einen spontanen Vortrag. Die Herausforderung ist nicht nur, schnell etwas möglichst sinnvolles zu dem, was auf der Folie steht zu sagen, sondern ohne die nächsten Einzelheiten zu kennen, eine zusammenhängende Geschichte zu erzählen.

Welche Vorbereitung ist notwendig? Zunächst sind Personen zu finden, die bei der Karaoke mitmachen und bereit sind, einen Vortrag zu improvisieren. Es ist wichtig, zu wissen, in welchen Fachbereichen sich diese Personen auskennen. Denn dann können Foliensätze ausgesucht werden, die für die späteren Redner besonders fachfremd sind. Oft umfassen PowerPoint-Präsentationen über 20 Folien. Für die Karaoke werden daraus 10 bis 12 Folien mit möglichst vielen Bildern oder Grafiken und wenig Text ausgesucht. Die ausgewählten Folien sollten weiterhin inhaltlich zusammenpassen und einen Spannungsbogen zeigen. Anhand dieser Minipräsentation könnte ein Kenner des Fachs nun eine ganz kurze Einführung mittels Bilder und Stichpunkten auf den Folien geben. Für die Karaoke-Redner bieten die Folien dann eine möglichst inspirierende Vorlage für einen frei erfundenen Vortrag.

Zur Durchführung. Ein Moderator führt durch die PowerPoint-Karaoke. Er stellt zu Beginn den Ablauf der Karaoke und die Redner vor und macht deutlich, dass die Sprecher die ihnen zugeteilten Folien vorher noch nicht gesehen haben. Dann beginnen die Karaoke-Vorträge. Bei 10 bis 12 Folien bieten sich sieben bis zehn Minuten Redezeit an. Mit einer Fernbedienung und einem Lasepointer kann der Redner sich dann frei durch die Folien bewegen, die für das Publikum gut sichtbar eingeblendet sind. Drei bis fünf Vorträge hintereinander ergeben eine kurzweilige Unterhaltung innerhalb einer größeren Veranstaltung. Zum Abschluss der Karaoke passt ein Klatschbarometer. Dabei klatscht das Publikum angeleitet vom Moderator nacheinander für die einzelnen Redner. Für wen am lautesten geklatscht wird, dessen Vortrag fand am meisten Gefallen beim Publikum.

Tipps und hilfreiche Fragen für die Redner, von denen Moderator und Publikum nichts wissen brauchen: Worüber wollten Sie schon immer einmal reden? In welchem einfachen, lockeren Thema können Sie frei reden und auch ein paar Fachwörter einstreuen? Sind zwei oder drei solcher Themen gefunden, ist schon einen Vorsprung gewonnen. Anhand von Zahlen, Formen und Farben in den fremden Folien kann dann das eigene Thema eingebaut werden.

Viel Freude beim Ausprobieren! Vielleicht bei der nächsten Humboldt reloaded-Tagung

ppt-karoke2

Beispielfolien aus der Embryologie, zu denen ein Sprechwissenschaftler sprach.

26 Nov

Hochschulübergreifender Praxisaustausch zu forschungsorientiertem und interdisziplinärem Lehren

Welche Erfahrungen haben Lehrende mit interdisziplinärerer Lehre? Wie kann ich meine Lehre forschungsorientiert aufziehen? Inwiefern ändert sich meine Rolle als Lehrender mit diesen Lehrformaten? Wie kriege ich heraus, wie die forschungsorientierte oder interdisziplinäre Lehre bei den Studierenden ankommt und sich auf das Lernen auswirkt? Wie gehe ich mit unterschiedlichen Leistungsniveaus in meiner Lehre um?

Am Freitag, den 21. November 2014 tauschten sich rund 50 Lehrende von fünf baden-württembergischen Hochschulen über interdisziplinäre und forschungsorientierte Hochschullehre aus. Alle Teilnehmer haben jeweils einen Bezug zu einer der beiden Formate. So war das Interesse groß, Gleichgesinnte zu treffen oder mit Personen zu sprechen, die sich mit Lehrformen befassen, für die man sich selbst interessiert. An den vertretenen Hochschulen finden selbst Projekte statt, die sich entweder mit interdisziplinärer oder/und mit forschungsorientierter Lehre befassen. Projekte, mit interdisziplinärem Fokus:

Projekte, die zu forschungsorientierter Lehre vorgestellt wurden:

Als theoretischen Input hielten Frau Prof. Dr. Karin Reiber von der Hochschule Esslingen zu Forschungsorientierter Lehre und Frau Dr. Antonietta Di Giulio von der Universität Basel zu Interdisziplinärer Lehre jeweils einen Vortrag.

Nach der Projektvorstellung und der theoretischen Betrachtung der Formate folgten am Nachmittag sechs Werkstätten ganz unter dem Motto des Austausches, des gemeinsamen Überlegens und Diskutierens. In den Werkstätten gingen die Teilnehmer nach, wie mit unterschiedlichen Leistungsniveaus von Seiten der Studierenden umgegangen werden kann, wie interdisziplinäre Lehre überhaupt aufgezogen werden kann oder wie Studienleistungen innerhalb von forschungsorientierter Lehre mit Gruppen bewertet werden kann.

Während der Abschlussrunde wurde klar, dass dieser Austausch über Hochschulen hinweg sehr inspierend war und doch viel zu schnell verstrich. Wer weiß, vielleicht folgen weitere Treffen mit mehr Zeit für die einzelne brennende Themen. Die Arbeit innerhalb der Werkstätten wurde protokolliert und wird später für alle Interessierten zur Verfügung gestellt. Der Praxisaustausch von Frau Dr. Senganata Münst und Herrn Prof. Dr. Hans-Werner Hunecke von der PH Freiburg angeregt und der gemeinsame Tag am 21.11. von Vertretern der fünf mitwirkenden Hochschulen organisiert.

Flyer zum Tag

Dokumentation Tagung 21.11.2014

24 Okt

3. studentische Jahrestagung „wissen schaf(f)t leben“

Am Dienstag, den 4. November 2014 findet im Hohenheimer Schloss die dritte studentische Jahrestagung des Qualitätspakt-Lehre-Projektes „Humboldt reloaded: Wissenschaftspraxis von Anfang an“ statt. Während des gesamten Nachmittags präsentieren die Studierenden, die an 161 kleinen Forschungsprojekten zwischen Herbst 2013 und Sommer 2014 teilnahmen, ihre Arbeitsresultate. Mittels wissenschaftlichen Postern und Vorträgen geben sie Einblick in die Forschungsgebiete vieler Fachgebiete der Universität Hohenheim.

Tagungsposter 2014Die Tagung ist fachübergreifend angelegt. Studierende, wissenschaftliche Mitarbeiter und Professoren der Universität sowie Besucher anderer Hochschulen sind herzlich eingeladen. Die Poster werden mit Absicht fachlich gemischt ausgestellt, so dass die Tagungsteilnehmer nicht nur in ihrem Fachbereich bleiben, sondern sich ebenfalls die Arbeit anderer Bereiche ansehen. Auch in den Vortragsblöcken wechseln sich die Beiträge aus den drei Fakultäten Naturwissenschaften, Agrarwissenschaften sowie Wirtschafts- und Sozialwissenschaften ab. Zwölf Projektgruppen berichten Vorträgen über ihre Arbeit und bemühen sich um den Preis des besten Vortrags der Fakultät und um den Preis als herausragendes Projekt.  Zur Auflockerung stellen sich drei Professoren, wieder je einer pro Fakultät, unbekannten Foliensätzen zu einer PowerPoint-Karaoke und beweisen damit, dass in der Hochschullehre Spontaneität und Gelassenheit zum Handwerk gehören.

Bei der Preisverleihung werden neben den Projektgruppen mit den bestem Poster der Fakultät und jenen mit dem besten Vortrag der Fakultät auch drei hervorragende Projekte gelobt, die neben ihrer Forschungsarbeit auch eine sorgfältige, verständliche und zuverlässige Präsentation darboten. Die Südwestbank belohnt diese Projektgruppen jeweils mit einem Geldpreis von 500 Euro. Neben dem Fokus auf die Studierenden werden in diesem Jahr auch drei besonders engagierte Projektbetreuer geehrt, die von ihren Studierenden für einen Preis vorgeschlagen wurden.

Den krönenden Abschluss der Tagung stellt eine Podiumsdiskussion mit Ministerin Frau Theresia Bauer, Landesministerin für Wissenschaft, Forschung und Kunst, dar. Zum Thema „Der Sinn des Forschenden Lernens und die Identität der heutigen Universitäten“ wird sie mit der Moderation von Prof. Dr. Martin Blum gemeinsam mit Prof. Dr. Stephan Dabbert, Rektor der Universität Hohenheim, Ibrahim Köran, Studierender und Präsident des Studierendenparlaments an der UHOH, sowie mit Gábor Paál, Wissenschaftsjournalisten beim SWR, sprechen.

Die Tagung ist vielschichtig aufgestellt. Sie möchte den Blick sowohl auf forschendes, kritisches, nachhaltiges Lernen im Studium und aus der Perspektive von Studierenden und Lehrenden werfen, als auch auf die Wichtigkeit für tiefes, verantwortungsbewusstes Lernen für die Gestaltung unserer Gesellschaft hinweisen. Denn je mehr Kenntnisse und Wissen jemand hat, desto eher kann er Einfluss auf sein Leben und das seiner Umwelt nehmen und es gestalten. Das will auch der Tagungstitel vermitteln mit „wissen schaf(f)t leben“.

Mehr Informationen zur Tagung: https://studium-3-0.uni-hohenheim.de/tagung

18 Jun

Multimediales Lehren und Lernen in Hohenheim

buch und smartphone_kleinMassive Open Online Courses, Online-Vorlesungen, mobile Lehre, Live-Voting im Hörsaal, Lernorte in der Wilhelma und im Botanischen Garten, die Hohenheim App… das sind einige von vielen Stichworten zur stetig zunehmend digital ausgelegten Lehre in Hohenheim. Immer mehr Studierende besitzen ein Smartphone, mit dem sie Zugang zum Internet haben und sich damit online betätigen können. Der Trend gilt weltweit und wirkt sich auf das Lern- und Lehrverhalten aus. Die Frage ist, wie mit dieser Entwicklung hochschuldidaktisch umgegangen werden kann.

Um einen Überblick zu erhalten, was es in Hohenheim zu multimedialem Lehren und Lernen bereits gibt und um eine universitätsweite Strategie zu entwickeln, hat sich eine Interessentengruppe zusammengefunden. Dazu gehören Friederike Hoffmann aus der Arbeitsstelle für Hochschuldidaktik, welche speziell für Mediendidaktik Ansprechperson ist, des Weiteren Ulrich Forster, die Ansprechperson für Fragen rund um ILIAS, einer der Webmaster der Universität Valentin Funk sowie mehrere wissenschaftliche Mitarbeiter von Humboldt reloaded, die innerhalb von studentischen Forschungprojekten neue Lehrmethoden ausprobieren.

Die bisher zusammengetragenen Materialien der Interessengruppe sowie ein Forum zum Austausch ist auf der universitätsinternen Plattform ILIAS einsehbar unter:

https://ilias.uni-hohenheim.de/goto.php?target=crs_348756&client_id=UHOH

18 Jun

2. Open Space Hohenheim | Lehren und Lernen in Hohenheim

open space_logoWenn Sie folgende Vorgaben zu einer Veranstaltung gesagt bekommen – „Wer auch immer da ist – es sind die richtigen Menschen.“ „Das was geschieht – es ist richtig und das Einzige, was geschehen konnte.“ „Es beginnt, wenn die Zeit die richtige ist. Und es ist vorbei, wenn es vorbei ist.“ „Das Gesetz der zwei Füße. Alle Teilnehmenden bleiben solange in einer Arbeitsgruppe, wie sie etwas lernen können, einen Nutzen erleben oder etwas beitragen können.“ – dann handelt es sich wahrscheinlich um einen Open Space.

Die Methode des Open Space ist ein offenes Tagungsformat, bei dem die Beteiligten das Programm mit ihren Anliegen ausfüllen. Die Methode ist sehr partizipativ. Ein Oberthema wird vorgegeben, das Relevanz für eine Gruppe von Menschen hat und bei dem diese Menschen Handlungsmacht haben.
Für die Universität Hohenheim ist diese Methode ein inspirierendes Instrument Studierende, wissenschaftliche und nichtwissenschaftliche Mitarbeiter, Professoren und angegliederte Organisationen zu gemeinsamen Themen in einen Austausch zu bringen, um neue Handlungsmöglichkeiten zu entdecken. Forschungsfragen, Belange zur Arbeitsorganisation werden fach- und hierarchieübergreifend diskutiert.

In 2013 wurde das Format des Open Space das erste Mal fakultätsweit in Hohenheim vorgestellt. Dazu wurde ein allgemeines, tagesaktuelles Thema gewählt, um die Methode erst einmal auszuprobieren und sie einzuführen. Das Thema lautete „Gut Billig Essen“ und bezog sich auch auf das Profil der Universität, die Sicherung der Ernährung und Gesundheit der Menschen regional und weltweit. Teilgenommen haben Studierende und Mitarbeiter aus allen drei Fakultäten sowie Externe, die sich darüber austauschten, was eigentlich unter gutem Essen zu verstehen ist, ob es billiges und gleichzeitig gutes Essen gibt, wieviel ausgewogene Ernährung durchschnittlich kostet, wie das Essen der Mensa verbessert werden kann und wie umweltfreundlich und fair eingekauft werden kann. Die Themen wurden von den Beteiligten vorgeschlagen und je nach Interessenlage in Kleingruppen gemeinsam diskutiert.

Als Resultate der Veranstaltung ergaben sich vier studentischen Forschungsprojekte im Rahmen von Humboldt reloaded im Wintersemester 2013/14, z.B. „Gut und billig essen aus Controlling-Sicht – Investitionscontrolling in der Nahrungsmittelproduktion“ am Institut für Financial Management oder „Sind Hartz IV und gesunde Ernährung (lt. DGE) kompatibel – Teil 1: Discounter“ am Institut für Biologische Chemie und Ernährungswissenschaft.
In diesem Jahr möchten wir im Rahmen der Methodenwerkstatt von Humboldt reloaded und in Kooperation mit der Arbeitsstelle Hochschuldidaktik wieder an einem Nachmittag einen Open Space durchführen. Damit würde die Methode weiter ausprobiert, an der Universität bekannt gemacht und Studierende sowie wissenschaftliche Mitarbeiter zur eigenverantwortlichen Mitwirkung in aktuellen Themen eingeladen. Das Oberthema lautet dieses Mal „Lehren und Lernen in Hohenheim“. Alle Studierenden, wissenschaftlichen und nichtwissenschaftlichen Mitarbeiter und Professoren sind eingeladen über Bedingungen und Möglichkeiten der Lehre, der Lehrentwicklung und des Studierens in Hohenheim zu Gesprächen zusammen zu kommen und Ideen für sich und die Universität zu entwickeln.

Der 2. Open Space Hohenheim findet am Dienstag, den 20. Mai 2014 von 14 bis 17.30 Uhr im Hohenheimer Schloss statt. Eine Anmeldung ist nicht notwendig. Alle Interessierten sind ganz herzlich eingeladen mitzudiskutieren, Vorschläge einzubringen und Fragen zu stellen. Auch alle, die erst später dazu stoßen können oder früher wieder gehen müssen, sind eingeladen, mitzudiskutieren.

Kontakt:

Julia Gerstenberg, open-space[ätt]uni-hohenheim.de

https://studium-3-0.uni-hohenheim.de/open-space

Collage für die Startseite der Uni

18 Jun

Online Schreibwerkstatt

schreibwerkstatt_eingangskästchen Im September 2013 fand der Workshop „Schreibwerkstatt für Lehrende in projektorientierten Lehrveranstaltungen“ mit wissenschaftlichen Mitarbeitern aus den drei Fakultäten der Universität Hohenheim Agrar-, Natur, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften statt. Die Inhalte des Workshops waren ein Überblick über die Elemente des wissenschaftlichen Schreibens, das Zusammentragen verschiedener Formatvorlagen und Textformaten aus den Fachrichtungen, das Erstellen von Schreibaufgaben innerhalb der eigenen Lehre sowie Hinweise zu Betreuung und Kontrolle von wissenschaftlichen Arbeiten.

Die Frage, wie wissenschaftliches Schreiben funktioniert und was zu beachten ist, beschäftigt auch Studierende immer wieder. Deshalb wurden Selbstlernmaterialien für Studierende und Lehrende auf der Homepage des Vorhabens gesammelt und als „Schreibwerkstatt“ veröffentlicht. Zu finden sind in der kleinen Online-Schreibwerkstatt Hinweise zum Aufbau von wissenschaftlichen Arbeiten und Postern, kreative Methoden um ins Schreiben zu kommen, Korrekturhinweise, Formathinweise aus verschiedenen Fachrichtungen der Universität sowie Hinweise zur Literaturrecherche und zum Führen eines Lerntagebuchs.

Die Informationen sind frei zugänglich und werden gerne ausgebaut. Wer z. B. Wünsche zu weiteren Hinweisen rund ums wissenschaftliche Schreiben und Veröffentlichen hat oder Formathinweise aus seinem Fachgebiet auf der Seite verlinken möchte, kann sich gern bei Julia Gerstenberg (j.gerstenberg[ätt]uni-hohenheim.de) melden.

Zur kleinen Online-Schreibwerkstatt: https://studium-3-0.uni-hohenheim.de/schreibwerkstatt