Abschiedsvortrag Prof. Dr. Schulz von Thun – „Was ich noch zu sagen hätte…“
Im Jahr 2009 hat Prof. Dr. Schulz von Thun seinen Abschiedsvortrag an der Universität Hamburg gehalten. Hier hat er 42 Jahre im Fachbereich Psychologie gelernt und gelehrt. Der Vortrag ist für mich in vielerlei Hinsicht großartig, lustig, erhellend, inspierenend, berührend. Viele seiner Ausführungen haben direkt oder auch indirekt mit Hochschuldidaktik zu tun.
Quelle: lecture2go Universität Hamburg
Er gewährt Einblicke in seine Entwicklung als Wissenschaftler und Person. Sehr eindrücklich und humorvoll stellt er heraus,
- wie wichtig persönliche Begegnung im (Massen-)Studium ist. Zwischen Dozenten und Studierenden und zwischen Studierenden untereinander.
- dass Lernen vor allem in der Begegnung und Auseinandersetzung mit anderen stattfindet.
- dass studentische TutorInnen eine hervorragende und nicht zu unterschätzende Unterstützung für eine persönlichere und individuellere Lehre sind; vorausgesetzt sie haben kleine Studierendengruppen.
- dass Hochschullehre eine Balance finden muss zwischen zu viel Freiheit im Lernen (Orientierungslosigkeit) auf der einen und curricularer Orientierung mit regelmäßigen Leistungsnachweisen (Studieren nach Schema „F“, enge Vorgaben und Kontrolle) auf der anderen Seite.
- dass eigene Erfahrung und Reflexion den Lernprozess am nachhaltigsten beeinflussen.
Für mich zeigt sich hier, wie kraftvoll ein Vortrag/eine Vorlesung sein kann. Das Aufzeigen und Sichtbarmachen der eigenen Person, der persönlichen Bezüge zum Thema, hat das Potenzial, Zuhörer emotional zu bewegen und mitzureißen.
Natürlich kann nicht jede Vorlesungsstunde so sein, aber vielleicht kann man in jede etwas oder auch etwas mehr davon mit hinein nehmen.