29 Jan

(Plan-)Spielen in der Vorlesung: Lustiger Zeitvertreib oder sinnvolle Ergänzung des Lehr-/Lernbetriebs?

Gastbeitrag von Dr. Melvin Lippe

Wieder einmal sitzt Manuel Mustermann (Name geändert) in der Vorlesung und hört angestrengt den Ausführungen des Dozenten zu. Manuel fragt sich dabei: „Warum ist das (Anmerkung: die Vorlesung) immer nur sooo trocken? Das macht keinen Spaß – immer nur Dasitzen und Zuhören!“ so oder so ähnlich haben möglicherweise neben Manuel viele Studierende einen Teil der Vorlesungszeit verbracht. Um dieses klassische Frontallehrkonzept aufzubrechen wurde das Planspiel LaMaGO das für „LandschaftsManagement Global und vor Ort“ steht, konzipiert.

Hier ein Einblick in den Ablauf während der Lehrveranstaltung:

 

LaMaGO wurde von mir am Institut für Pflanzenproduktion und Agrarökologie in den Tropen und Subtropen, zusammen mit Studierenden des BSc. Studiengangs Nachwachsende Rohstoffe und Bioenergie, der Universität Hohenheim im Jahr 2012 als Teil eines Humboldt reloaded Projekts entwickelt. Seitdem ist LaMaGO Teil der Lehrveranstaltung „Rohstofflieferende Pflanzen der Tropen und Subtropen“ das für Studierende des 1. BSc. Fachsemesters angeboten wird. Im Planspiel LaMaGO müssen Studierende an zwei Vorlesungsterminen (2x90min) das Fallbeispiel „Bioenergieproduktion in Chieng Khoi Kommune, Nordwest Vietnam“ bearbeiten. In Kleingruppen von etwa 5 Personen schlüpfen die Studierenden in die lokalen Interessengruppen (z.B. konservative/progressive Bauern oder Maishändler), die ein positives oder auch negatives Interesse am Aufbau einer lokalen Bioenergieproduktion haben. Die Studierenden werden dabei nicht nur spielerisch Vorlesungsinhalte wiederholen, sondern sie erhalten auch  einen ersten Eindruck, welche Herausforderungen in solch einem Zusammenhang entstehen können. Sie werden auf ein späteres potenzielles Arbeitsfeld vorbereitet, in dem sie in die verschiedenen Rollen der beteiligten Interessengruppen schlüpfen.

Bildimpressionen von LaMaGO am 26.01.2014:

 

Das Feedback der teilnehmenden Studierenden (seit dem WS 2012 haben ca. 90 Personen teilgenommen) war durchweg positiv, mit dem stetigen Wunsch nach komplexeren Fragestellungen und Fallbeispielen. Im Vergleich zur klassischen Frontalpräsentation sind die längere Vorbereitungszeit als mögliche Herausforderung für den regelmäßigen Einsatz im Vorlesungsbetrieb zu nennen. Planspiele stellen eine sinnvolle Ergänzung des Lehrbetriebs dar und fördern die Herausbildung interdisziplinärer und systemischer Denkstrukturen. Dies ist vor allem im Kontext der möglichen Arbeitsfelder eines Studierenden von Vorteil, da durch das Planspielszenario ein aktiver Transfer von Wissenstheorie zu praktischer Anwendung stattfinden kann.

Einführung zum LaMaGO-Planspiel als pdf

Kontakt:

Melvin LippeDr. Melvin Lippe
Universität Hohenheim
Fachgebiet Pflanzenbau in den Tropen und Subtropen
email: melvin.lippe (at) uni-hohenheim.de
Tel.: 0711 – 459-23322

 

 

 

16 Dez

Hörstücke „Aristoteles im Tutorentraining“ und „Die Ausbildung einer Rednerpersönlichkeit“

Das Tutorentraining der Uni Hohenheim besteht aus verschiedenen Bausteinen. Zwei davon sind Workshops. Der eine dreht sich um Kernpunkte einer guten Lehre, der andere befasst sich mit Rhetorik und Medien. Diese beiden Teile sind untrennbar miteinander verbunden. In der Lehre geht es zum einen um die Kompetenz, Inhalte für Lernende gut aufzubereiten und in einen didaktisch sinnvollen Stundenaufbau zu bringen. Zum anderen ist ebenso wichtig, wie der Lehrende diese Inhalte verbal und nonverbal transportiert, wie er Stimme, Körpersprache, Blickkontakt, Gestik und Mimik einsetzt.

Ich habe zwei Hörstücke aufgezeichnet. Das erste ist ein Gespräch zwischen mir und unserem Rhetorik-Trainer, Simon Drescher. Wir geben Einblick in die Inhalte und die Durchhführung des Rhetorik-Trainings.

Im zweiten Hörstück kommen ein paar der am Training teilnehmenden TutorInnen zu Wort und berichten nach den beiden Workshoptagen von ihren Eindrücken und Erfahrungen.

Hier das Gespräch mit Simon Drescher:

 

Hier zum Gespräch mit den TutorInnen Julia Fülle (Fakultät Naturwissenschaften), Jens Grüb (Fakultät Wirtschafts- und Sozialwissenschaften), Carola Mönch (Fakultät Wirtschafts- und Sozialwissensachten), Daniel Villwock (Fakultät Naturwissenschaften):

 

Und hier noch ein paar Bilder als Eindruck zur Arbeit während des Trainings:

teilnehmende TutorInnen: Marius Burth (Fakultät Wirtschafts- und Sozialwissenschaften), Markus Götz (Fakultät Agrarwissenschaften), David Pahl (Fakultät Wirtschafts- und Sozialwissenschaften), Eva-Maria Riedel (Fakultät Naturwissenschaften)

29 Okt

Podcast: Blended-Learning und E-TutorInnen in der Lehre – Was bringt’s? Nr. 1

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v.l.: Julia Hoen und Ulrike Müller

Studentische E-TutorInnen gibt es bislang an der Uni Hohenheim nicht. Das soll sich ab dem Sommersemester 2015 ändern. Zusammen mit Dr. Ulrike Müller (Fachgebiet „Sozialer und institutioneller Wandel in der landwirtschaftlichen Entwicklung“) starte ich ein Pilotprojekt.

Ulrike Müller und ich haben uns dazu entschlossen, über unser Projekt in einem regelmäßigen Podcast zu berichten.
Im ersten Teil beschreiben wir, welche Fragen uns beschäftigen, wie wir uns zusammen geschlossen haben, welche Ziele und Phasen das Projekt hat und wie diese ausgestaltet werden sollen.

Hören Sie nun den ersten Teil:

Blended-Learning und E-TutorInnen in der Lehre – Was bringt’s? Nr. 1

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10 Okt

Termine TutorInnen Qualifizierung WS 2014/15

Nicht nur für wTutoren_Tafelbild_WS12-13issenschaftliche MitarbeiterInnen, sondern auch für studentische TutorInnen bietet die Arbeitsstelle Hochschuldidaktik ein Qualifizierungsprogramm an.

Dieses soll den TutorInnen in einem 2-tägigen Präsenztraining und einer expertengestützten Hospitation Wissen vermitteln, die bei der Durchführung der Tutorien unterstützen.

Für die Teilnahme an den Tutorentrainings wird von der Arbeitsstelle Hochschuldidaktik eine Teilnahmebescheinigung ausgestellt. Voraussetzung ist die Teilnahme an allen drei Bausteinen und die parallele Durchführung eines Tutoriums über mindestens ein Semester.

Hier geht’s zu den Terminen und zur Anmeldung: https://hd.uni-hohenheim.de/tutoren

Bausteine des Tutorentrainings:

  1. Ein-tägiger Workshop „Basiswissen Didaktik und Methoden“
  2. Ein-tägiger Workshop „Rhetorik und Medieneinsatz“
  3. „Expertengestützte Hospitation“ (Besuch einer Tutoriumsstunde) mit schriftlicher Vor- und Nachbereitung und Videoaufzeichnung mit Feedback

Die Bausteine bauen aufeinander auf und sind durch Vor- bzw. Nachbereitungen miteinander verbunden.

Die Angebote werden aus Qualitätssicherungsmitteln finanziert und sind kostenfrei.

 

05 Sep

Abschiedsvortrag Prof. Dr. Schulz von Thun – „Was ich noch zu sagen hätte…“

Im Jahr 2009  hat Prof. Dr. Schulz von Thun seinen Abschiedsvortrag an der Universität Hamburg gehalten. Hier hat er 42 Jahre im  Fachbereich Psychologie gelernt und gelehrt. Der Vortrag ist für mich in vielerlei Hinsicht großartig, lustig, erhellend, inspierenend, berührend. Viele seiner Ausführungen haben direkt oder auch indirekt mit Hochschuldidaktik zu tun.


Quelle: lecture2go Universität Hamburg

Er gewährt Einblicke in seine Entwicklung als Wissenschaftler und Person. Sehr eindrücklich und humorvoll stellt er heraus, Weiterlesen

13 Aug

Kreative Kompetenzen fördern

Der meist gesehene Vortrag auf der ted-talks Seite ist der von Sir Ken Robinson (über 27.500.000 Mal gesehen). Der Titel des Vortrags „How schools kill creativity“.

Mir gefällt an diesem Vortrag besonders, wie Robinson die Starrheit des Bildungssystems herausarbeitet. Er stellt dar, dass wir im Bildungsbereich immer noch an längst überkommenen Vorstellungen und Glaubenssätzen aus Zeiten der Industrialisierung hängen. Wenn wir für eine Zukunft, die wir nicht kennen und nicht einschätzen können, ausbilden wollen, müssen wir uns aus dieser Starrheit befreien. Weiterlesen

06 Aug

Qualifizierungsprogramm für studentische TutorInnen

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Die Stunde planen

Das Qualifizierungsprogramm für studentische TutorInnen der Universität Hohenheim will TutorInnen auf ihre Aufgabe bestmöglich vorbereiten. Dabei finden sich die TutorInnen in völlig verschiedenen Rahmenbedingungen wieder: Manche haben Gruppen von 200 Studierenden, andere arbeiten mit sechs Studierenden. Einige haben vorgefertigte Aufgabenblätter, die sie im Tutorium durcharbeiten, andere haben eine größere Freiheit in der Auswahl und der Vermittlung der Themen. Weiterlesen