02 Okt

Peer-Teaching: Erfahrungen und Konzeptentwicklung nach 3 Semestern

Gastbeitrag von Bettina Bürkin

Peer-Teaching-Seminar im Sommersemester 2017. Foto: Astrid Untermann, Universität Hohenheim

Hintergrund & Team

Mit der 2. Förderperiode des Projektes Humboldt reloaded entstand die Idee, ein weiteres Lehr- und Lernformat zu auszuprobieren, bei dem Studierende selbst in die Lehre eingebunden werden. Die Grundgedanken waren 1) Studierende dafür zu motivieren, sich mehr in den Lehrveranstaltungen zu beteiligen, 2) den Studierenden durch den Perspektivenwechsel vom Lernenden zum Lehrenden einen neuen Blick für die eigene Studiensituation bzw. das eigene Studienverhalten zu schaffen und 3) durch Vermitteln des eigenen Wissens nachhaltigeres Lernen zu erzielen. Unterstützend und begleitend sollten erfahrene HR-Teilnehmer als gleichaltrige oder ebenbürtige sogenannte „Peer-Teacher“ in Humboldt reloaded-Seminare integriert werden.

Die Entwicklung des Peer-Teaching-Konzeptes und die Durchführung darauf angepasster Pilot-Seminare übernahm der Lehrstuhl für Dienstleistungsmanagement von Prof. Dr. Hadwich. Studentische Hilfskräfte unterstützen dabei vor allem mit wertvollen Kompetenzen und mit ihrer Studierendenperspektive. So wurden für die „pädagogische Brille“ Wirtschaftspädagogikstudierende in der Anfangsphase der Konzeptentwicklung eingebunden und für das 3. Seminar eine Teilnehmerin des 2. Peer Teaching-Seminars.

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25 Jun

Veranstaltungsankündigung: Lehrstücke No. 3 – Spielräume in ILIAS

 

Lehrstücke

Das nächste Lehrstück „Spielräume in ILIAS“ mit Shyh-Giun Hofmann (Sprachenzentrum Uni Hohenheim) findet am Freitag, 10. Juli 2015 von 9:30 bis 11:00 Uhr, statt.

 

 

Hier eine von Frau Hofmann erstellte Kurzankündigung per Video:

 

Anmeldung erforderlich über: F.I.T. (hier klicken)

Im bevorstehenden Lehrstück No. 3 wird Shyh-Giun Hofmann vom Sprachenzentrum der Uni Hohenheim ihr Blended-Learning-Konzept vorstellen. Dabei geht es um Folgendes:

  • Lehrkonzept in ILIAS umsetzen
  • Lehrinhalte strukturieren
  • Werkzeug je nach Lernziel einsetzen
  • Spielerische Lernumgebung einrichten
  • Medien nutzen

Das Format der Lehrstücke:
Das Veranstaltungsformat „Lehrstücke“ der Arbeitsstelle Hochschuldidaktik bietet den Lehrenden der Uni Hohenheim die Gelegenheit, sich über den praktischen Einsatz von Methoden und konkrete Lehr-lern-Konzepte auszutauschen.

Zu Beginn stellt jeweils eine Lehrende / ein Lehrender ein eigenes, innovatives oder bewährtes Lehrkonzept vor. Anschließend wird die vorgestellte Methode gemeinsam mit allen Teilnehmenden bei einer Tasse Kaffee oder Tee diskutiert. Der Zeitrahmen für die Veranstaltung beträgt 1,5 Stunden.

29 Jan

(Plan-)Spielen in der Vorlesung: Lustiger Zeitvertreib oder sinnvolle Ergänzung des Lehr-/Lernbetriebs?

Gastbeitrag von Dr. Melvin Lippe

Wieder einmal sitzt Manuel Mustermann (Name geändert) in der Vorlesung und hört angestrengt den Ausführungen des Dozenten zu. Manuel fragt sich dabei: „Warum ist das (Anmerkung: die Vorlesung) immer nur sooo trocken? Das macht keinen Spaß – immer nur Dasitzen und Zuhören!“ so oder so ähnlich haben möglicherweise neben Manuel viele Studierende einen Teil der Vorlesungszeit verbracht. Um dieses klassische Frontallehrkonzept aufzubrechen wurde das Planspiel LaMaGO das für „LandschaftsManagement Global und vor Ort“ steht, konzipiert.

Hier ein Einblick in den Ablauf während der Lehrveranstaltung:

 

LaMaGO wurde von mir am Institut für Pflanzenproduktion und Agrarökologie in den Tropen und Subtropen, zusammen mit Studierenden des BSc. Studiengangs Nachwachsende Rohstoffe und Bioenergie, der Universität Hohenheim im Jahr 2012 als Teil eines Humboldt reloaded Projekts entwickelt. Seitdem ist LaMaGO Teil der Lehrveranstaltung „Rohstofflieferende Pflanzen der Tropen und Subtropen“ das für Studierende des 1. BSc. Fachsemesters angeboten wird. Im Planspiel LaMaGO müssen Studierende an zwei Vorlesungsterminen (2x90min) das Fallbeispiel „Bioenergieproduktion in Chieng Khoi Kommune, Nordwest Vietnam“ bearbeiten. In Kleingruppen von etwa 5 Personen schlüpfen die Studierenden in die lokalen Interessengruppen (z.B. konservative/progressive Bauern oder Maishändler), die ein positives oder auch negatives Interesse am Aufbau einer lokalen Bioenergieproduktion haben. Die Studierenden werden dabei nicht nur spielerisch Vorlesungsinhalte wiederholen, sondern sie erhalten auch  einen ersten Eindruck, welche Herausforderungen in solch einem Zusammenhang entstehen können. Sie werden auf ein späteres potenzielles Arbeitsfeld vorbereitet, in dem sie in die verschiedenen Rollen der beteiligten Interessengruppen schlüpfen.

Bildimpressionen von LaMaGO am 26.01.2014:

 

Das Feedback der teilnehmenden Studierenden (seit dem WS 2012 haben ca. 90 Personen teilgenommen) war durchweg positiv, mit dem stetigen Wunsch nach komplexeren Fragestellungen und Fallbeispielen. Im Vergleich zur klassischen Frontalpräsentation sind die längere Vorbereitungszeit als mögliche Herausforderung für den regelmäßigen Einsatz im Vorlesungsbetrieb zu nennen. Planspiele stellen eine sinnvolle Ergänzung des Lehrbetriebs dar und fördern die Herausbildung interdisziplinärer und systemischer Denkstrukturen. Dies ist vor allem im Kontext der möglichen Arbeitsfelder eines Studierenden von Vorteil, da durch das Planspielszenario ein aktiver Transfer von Wissenstheorie zu praktischer Anwendung stattfinden kann.

Einführung zum LaMaGO-Planspiel als pdf

Kontakt:

Melvin LippeDr. Melvin Lippe
Universität Hohenheim
Fachgebiet Pflanzenbau in den Tropen und Subtropen
email: melvin.lippe (at) uni-hohenheim.de
Tel.: 0711 – 459-23322

 

 

 

16 Jan

PowerPointKaraoke. Die Kunst, zu einem unbekannten Stoff einen anregenden Vortrag zu halten

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Eine PowerPointKaraoke ist zwar nicht die erstgewählte Methode, mit der ein fachlicher Inhalt vermittelt wird, aber die doch Lust aufs Zuhören und Spielen mit sich bringt. Sie ist Überraschung und Unterhaltung für den Zuhörer und eine Improvisations- und Präsentationsübung für den Redner.

Was passiert? Ein oder mehrere Personen halten zu ihnen völlig unbekannten PowerPoint-Foliensätzen einen spontanen Vortrag. Die Herausforderung ist nicht nur, schnell etwas möglichst sinnvolles zu dem, was auf der Folie steht zu sagen, sondern ohne die nächsten Einzelheiten zu kennen, eine zusammenhängende Geschichte zu erzählen.

Welche Vorbereitung ist notwendig? Zunächst sind Personen zu finden, die bei der Karaoke mitmachen und bereit sind, einen Vortrag zu improvisieren. Es ist wichtig, zu wissen, in welchen Fachbereichen sich diese Personen auskennen. Denn dann können Foliensätze ausgesucht werden, die für die späteren Redner besonders fachfremd sind. Oft umfassen PowerPoint-Präsentationen über 20 Folien. Für die Karaoke werden daraus 10 bis 12 Folien mit möglichst vielen Bildern oder Grafiken und wenig Text ausgesucht. Die ausgewählten Folien sollten weiterhin inhaltlich zusammenpassen und einen Spannungsbogen zeigen. Anhand dieser Minipräsentation könnte ein Kenner des Fachs nun eine ganz kurze Einführung mittels Bilder und Stichpunkten auf den Folien geben. Für die Karaoke-Redner bieten die Folien dann eine möglichst inspirierende Vorlage für einen frei erfundenen Vortrag.

Zur Durchführung. Ein Moderator führt durch die PowerPoint-Karaoke. Er stellt zu Beginn den Ablauf der Karaoke und die Redner vor und macht deutlich, dass die Sprecher die ihnen zugeteilten Folien vorher noch nicht gesehen haben. Dann beginnen die Karaoke-Vorträge. Bei 10 bis 12 Folien bieten sich sieben bis zehn Minuten Redezeit an. Mit einer Fernbedienung und einem Lasepointer kann der Redner sich dann frei durch die Folien bewegen, die für das Publikum gut sichtbar eingeblendet sind. Drei bis fünf Vorträge hintereinander ergeben eine kurzweilige Unterhaltung innerhalb einer größeren Veranstaltung. Zum Abschluss der Karaoke passt ein Klatschbarometer. Dabei klatscht das Publikum angeleitet vom Moderator nacheinander für die einzelnen Redner. Für wen am lautesten geklatscht wird, dessen Vortrag fand am meisten Gefallen beim Publikum.

Tipps und hilfreiche Fragen für die Redner, von denen Moderator und Publikum nichts wissen brauchen: Worüber wollten Sie schon immer einmal reden? In welchem einfachen, lockeren Thema können Sie frei reden und auch ein paar Fachwörter einstreuen? Sind zwei oder drei solcher Themen gefunden, ist schon einen Vorsprung gewonnen. Anhand von Zahlen, Formen und Farben in den fremden Folien kann dann das eigene Thema eingebaut werden.

Viel Freude beim Ausprobieren! Vielleicht bei der nächsten Humboldt reloaded-Tagung

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Beispielfolien aus der Embryologie, zu denen ein Sprechwissenschaftler sprach.