23 Jan

Der Havard-Professor Eric Mazur und seine Idee der Peer Instruction

Eric Mazur ist Professor für Physik an der Harvard University  (USA). Dort lehrt er seit 1984 und entwickelte aus seiner eigenen Lehrerfahrung heraus ein didaktisches Konzept – die peer instruction.

Seine Grundannahme dabei ist, dass er als Professor oft gar nicht nachvollziehen kann, warum Studierende nicht verstehen können, was er erklärt. Dies liegt seiner Ansicht nach darin begründet, dass er schon so gut über bestimmte Lerninhalte bescheid weiß, dass er sich gar nicht mehr daran erinnern kann, was die Schwierigkeit beim Lernen dieser Sachverhalte sein kann. Daraus schlussfolgert er, dass es für das Lernen viel besser sein kann, wenn sich Studierende gegenseitig erklären, wie bestimmte Dinge ablaufen oder funktionieren.

Die Methode der peer instrucion besteht im Grunde daraus, dass sich Studierende in Kleingruppen zusammenfinden und schwierige Themen und offene Fragen diskutieren und sich gegenseitig erklären.  Diese „einfache“ Methode bindet Mazur aber in einen größeren didaktischen Rahmen ein:

1.  Er bittet die Studierenden, sich die Lerninhalte mittels Büchern und Skripten zu Hause selbst anzueignen. In der Vorlseung stellt Mazur Fragen zum jeweiligen Thema, die von den Studierenden beantwortet werden müssen. Dies entspricht dem Prinzip des Inverted Classroom.

2. Das Beantworten der Fragen in der Vorlesung erfolgt via Live Voting. Die Studierenden stimmen über verschiedene Antwortoptionen via Smartphone oder Clicker ab. Die Ergebnisse können dann als Diagramm von der Lehrperson präsentiert werden.

3. Merkt Mazur, dass viele Studierende ein Problem bei der Beantwortung einer bestimmten Frage haben, bittet er sie, die Frage nochmals mit den Umsitzenden zu diskutieren, also der Idee der peer instruction zu folgen. In den allermeisten Fällen finden bei der zweiten Abstimmung dann viel  mehr Studierende zur richtigen Lösung.

Das Interview mit Prof. Mazur finde ich besonders sehenswert. Er erklärt nicht nur seine Idee der peer instruction und wie es dazu kam, sondern er erzählt auch von seinem Werdegang als Lehrpersönlichkeit, in dem er sich und sein Tun immer wieder hinterfragen musste.

05 Sep

Abschiedsvortrag Prof. Dr. Schulz von Thun – „Was ich noch zu sagen hätte…“

Im Jahr 2009  hat Prof. Dr. Schulz von Thun seinen Abschiedsvortrag an der Universität Hamburg gehalten. Hier hat er 42 Jahre im  Fachbereich Psychologie gelernt und gelehrt. Der Vortrag ist für mich in vielerlei Hinsicht großartig, lustig, erhellend, inspierenend, berührend. Viele seiner Ausführungen haben direkt oder auch indirekt mit Hochschuldidaktik zu tun.


Quelle: lecture2go Universität Hamburg

Er gewährt Einblicke in seine Entwicklung als Wissenschaftler und Person. Sehr eindrücklich und humorvoll stellt er heraus, Weiterlesen

13 Aug

Kreative Kompetenzen fördern

Der meist gesehene Vortrag auf der ted-talks Seite ist der von Sir Ken Robinson (über 27.500.000 Mal gesehen). Der Titel des Vortrags „How schools kill creativity“.

Mir gefällt an diesem Vortrag besonders, wie Robinson die Starrheit des Bildungssystems herausarbeitet. Er stellt dar, dass wir im Bildungsbereich immer noch an längst überkommenen Vorstellungen und Glaubenssätzen aus Zeiten der Industrialisierung hängen. Wenn wir für eine Zukunft, die wir nicht kennen und nicht einschätzen können, ausbilden wollen, müssen wir uns aus dieser Starrheit befreien. Weiterlesen