18 Sep

Neues Mediendidaktik-Programm online

Das neue Mediendidaktik-Programm der Arbeitsstelle Hochschuldidaktik ist online. Die Anmeldung zu den verschiedenen Workshops erfolgt über die F.I.T.-Plattform.

Die Arbeitsstelle Hochschuldidaktik bietet ein gesondertes Programm zu Veranstaltungen rund um die Themen Mediendidaktik und E-Learning an. Dieses Angebot richtet sich an alle Lehrenden der Universität Hohenheim und kann für das Baden-Württemberg-Zertifiakt für Hochschuldidaktik angerechnet werden.

In den kommenden Monaten wird es im E-Learning-Programm um folgende Themen gehen:

  • Wie kann ILIAS in der Lehre genutzt werden?
  • Das Betreuen von virtuellen Projekten
  • Innovative Lehre mit den Hohenheimer Lernorten gestalten
  • Das interaktive Whiteboard in die Lehre einbinden

Falls Sie Anregungen oder Wünsche bezüglich der Themen oder Veranstaltungsformate haben, werde ich diese nach Möglichkeit gerne in das kommende Programm aufnehmen.

12 Aug

Constructive Alignment – 1. Ein hilfreiches Konzept für die Lehre

Ich habe vor, in der nächsten Zeit einige Artikel rund um das Thema Constructive Alignment zu verfassen. Dieser ist also der erste einer kleinen Reihe und soll die Idee des Constructive Alignment erstmal in seinen Grundzügen darstellen.

Um was geht es?

Das Constructive Alignment ist ein grundlegendes didaktisches Konzept, das bei der Konzeption von Lehrveranstaltungen sehr hilfreich sein kann.  Entwickelt wurde das Constructive Alignment von John Biggs, einem australischen Professor für pädagogische Psychologie. Gemeinsam mit Catherine Tang veröffentlichte er 1999 eine Zusammenfassung seines Konzepts in  „Teaching for quality learning at University“  – Ein empfehlenswertes Buch.

Das Konzept des Constructive Alignment beschreibt die Möglichkeit einer Lehre aus einem Guss. Biggs schlägt vor, Lernziele, Lehr-/Lernaktivitäten und die Prüfungsform aufeinander abzustimmen. Bei der Planung einer Lehrveranstaltung empfiehlt es sich zuerst die Lernziele festzulegen. Dahinter steht die Frage: Was sollen die Studierenden am Ende können, welche Kompetenzen sollen sie entwickeln? Hierbei kann es einerseits um die Wiedergabe von Wissen gehen, oder ader um die Anwendung von Gelerntem oder vielleicht um die Beurteilung bestimmter Sachverhalte aufgrund des Gelernten. Diese Ziele gilt es festzulegen um daraufhin zu überlegen, welche Lehr-/Lernaktivitäten nötig sind, um den Studierenden die Aneignung von bestimmten Sachverhalten bzw. die Entwicklung bestimmter Kompetenzen zu ermöglichen. Geht es also zum Beispiel darum, dass Studierende am Ende der Veranstaltung in der Lage sein sollten, bestimmte Pilzerkrankungen an Bäumen zu erkennen, dann könnte es eine nötige Lehr-/Lernaktivität sein, dass  Studierende gemeinsam üben, wie und anhand welcher Hinweise Pilzerkrankungen erkannt werden können. Es geht möglicher Weise also um das tatsächliche Üben dieser Fähigkeit.  Der dritte Aspekt, die Prüfung muss ebenso angepasst werden. Wie kann eine Prüfung gestaltet sein, in der Studierende tatsächlich das zeigen können, was dem intendierten Lernziel der Veranstaltung entspricht?

Was nützt es?

Durch die Anwendnung des Constructive Alignment gewinnt Ihre Lehre an Kohärenz und Transparenz. Manchmal ist es so, dass Lehrende sich darüber Gedanken machen, was sie lehren möchten. Studierende machen sich aber weniger über die Inhalte Gedanken als dass sie an der Frage interessiert sind, was denn geprüft wird. Mit dem Constructive Alignment werden Lehrziele, Lehr-Lernaktivitäten und Prüfungen so miteinander verschränkt, dass im Grunde alles streng auf die Lernziele ausgerichtet ist und sich kein Unterschied mehr aus der Perspektive der Lehrenden und jener der Studierenden ergibt.

 

 

24 Jun

Eine (Inter)aktive Übungsveranstaltung mit einer Großgruppe

                                                                                   

DSC_0066Ein Gastbeitrag von Stephanie Treger aus dem Fachgebiet BWL /Unternehmensführung

Ich glaube fest daran, dass Studierende, die zur Mitarbeit angeregt werden und die selbst nachdenken (statt Lösungen präsentiert zu bekommen) mehr Spaß am Lernen haben und darüber hinaus mehr lernen. Was aber, wenn es sich um eine sehr große Lehrveranstaltung handelt, wie die Übung zur Bachelorveranstaltung „Grundlagen der BWL“, in der knapp 500 Studierende zusammenkommen? Ist es möglich, mit 500 Studierenden eine aktive Übung durchzuführen? Wie erhalte ich als Lehrende Feedback, ob die Aufgaben zu schwer/zu leicht sind und ob sie verstanden wurden? Und wieviel Interaktion ist bei dieser Gruppengröße überhaupt möglich?

Im Rahmen von drei Übungsterminen im Wintersemester 2014/15 habe ich versucht, verschiedene aktivierende Methoden umzusetzen. Insbesondere durch die Integration von ILIAS konnte ich mich bereits vor der Veranstaltung auf die Stärken und Schwächen der Gruppe einstellen.

Weiterlesen

13 Mai

E-Learning – aber wie? Vorschläge und Inspirationen gibt es bei e-teaching.org

Heute möchte ich gerne auf die Seiten von e-teaching.org aufmerksam machen, die vom Tübinger Institut für Wissensmedien betreut und gestaltet werden. e-teaching.org ist ein Portal rund um das Thema digitales Lehren und Lernen. Dabei geht es nicht nur um Technisches. Es werden didaktische Hinweise gegeben und Anwendungsbeispiele vorgestellt.  Die Seiten sind, wie ich finde, insegesamt sehr vielseitig. Unterschiedliche Rubriken geben einen Überblick über  verschiedene Themenbereiche aus Theorie, Praxis und Organisation. Zudem gibt es mehrmals pro Jahr verschiedene Themenspecials. Das aktuelle Themenspecial steht unter dem Titel „Social Media-Social learning“. In diesem Rahmen wird es am 20.05.2015 ein Online-Event zum Thema Lehre mit Wikis geben.

Schauen Sie doch einfach mal auf www.e-teaching.org

e-teaching.org_Klein

 

 

08 Apr

Das aktive Plenum

Wie können Studierende in Lehrveranstaltungen besser beteiligt werden und Argumentieren und Problemlösen lernen? Wie kann der „Illusion des Verstehens“, also dem oberflächlichen Verstehen von Sachverhalten, entgegengewirkt werden?

Eine mögliche Antwort auf diese Fragen bietet die Methode des Aktiven Plenums, die beispielsweise von Christian Spannagel, Professor an der PH Heidelberg und Landes-Lehrpreis-Träger 2012, in seiner Mathematikvorlesung angewendet wird. Ziel der Methode ist es, Studierende aktiv am Lehr-Lern-Prozess zu beteiligen.

Was ist ein aktives Plenum und wie funtioniert es? Die Gruppe der Studierenden wird im Sinne eines demokratischen Plenums verstanden, in dem Studierende gemeinsam beraten und entscheiden, ihre Ideen einbringen und ein Problem kollaborativ lösen. Hierfür ist es notwendig, dass die Lehrperson sich im Geschehen zurücknimmt und beispielsweise nach ganz hinten in den Hörsaal setzt. Zuvor wird von der Lehrperson jedoch ein Problem, eine Fragestellung oder eine Aufgabe in das Plenum hineingegeben, das von den Studierenden gemeinsam gelöst werden soll. Die Moderation und das Sammeln der Ideen übernehmen jeweils ein Studierender bzw. eine Studierende. Alle anderen Studierenden tragen gemeinsam zur Problemlösung bei. In diesem Video wird nochmals genau deutlich, wie die Methode umgesetzt werden kann:

Was sind die Vorteile des aktiven Plenums? Bei dieser Methode haben die Studierenden die Möglichkeit, Ihre Ideen einzubringen, ohne Angst haben zu müssen, etwas Falsches zu sagen. Zumindest ist die Schwelle unter den Studierenden niedriger als gegenüber dem/der DozentIn. Eine Aufgabe wird gemeinsam gelöst und die Studierenden sind direkt in den Lösungsprozess involviert. Sie schauen nicht nur zu. Sie lernen zu argumentieren und zu unterschiedlichen Postionen Stellung zu beziehen. Dadurch wird schnell klar, wo eventuell Schwierigkeiten liegen. Diese Methode hilft den Studierenden also auch zu reflektieren, was sie verstanden haben und was nicht.

In welchen Gruppen eignet sich diese Methode? Das Aktive Plenum eignet sich nicht nur, aber auch, für kleine Gruppen. Z.b. könnte ich mir vorstellen, dass auch in Tutorien das gemeinsame Lösen von Aufgaben auf diese Art und weise sinnvoll sein könnte. Christian Spannagel nutzt das aktive Plenum aber auch in Vorlesungen mit 150 Personen. Auch das funktioniert.

Wer hat das erfunden? Die Methode des aktiven Plenums entwickelte sich aus Jean Pol Martins Ideen zum „Lernen durch Lehren“. Zur Prägung des Begriffs „Aktives Plenum“ hat Ulrich Iberer (PH Ludwigsburg) beigetragen. Christian Spannagel hat die Methode für die Mathematikvorlesung adaptiert. Vorbild war ihm hierbei Ulrich Hammers Umsetzung in einer Schulklasse.

Literatur: L. Berger, C. Spannagel & J. Grzega (Hrsg.), Lernen durch Lehren im Fokus. Berichte von LdL-Einsteigern und LdL-Experten. Berlin: epubli

05 Feb

Deutscher E-Learning Innovations- und Nachwuchs-Award (d-elina) für die Mobile Lehre Hohenheim

Am 27.01.2015 wurden auf der Learntec (Messe für Lernen & IT) in Karlsruhe die Gewinner des d-elina Preises gekürt. Gemeinsam mit meinem Kollegen Ulrich Forster vom KIM haben wir mit der Mobilen Lehre Hohenheim in der Kategorie „Campus“ den ersten Platz belegt !!!

150113_delina_Gewinner

Was ist der d-elina? Der Deutsche E-learning Innovations- und Nachwuchs-Award wird vom IT-Branchenverband BITKOM in vier unterschiedlichen Kategorien verliehen – in diesem Jahr zum zehnten mal. Der Preis richtet sich vor allem an erfolgversprechende Nachwuchs-Projekte.

Was ist die Mobile Lehre Hohenheim? Mit den Hohenheimer Lernorten wurde im Rahmen der Mobilen Lehre Hohenheim die Idee realisiert, digitale Informationen  wie Videos, Umfragen, Tests, Kommentare etc. mit realen Orten verknüpfen zu können. Lehren und Lernen kann so von den universitären Räumlichkeiten entkoppelt werden und es entstehen mit den Lernorten neue kontextnahe Transfermöglichkeiten des Gelernten. Studierende nutzen ihr Smartphone samt Hohenheim-App um Hinweise, Informationen oder auch Aufgaben zu finden und diese vor Ort zu bearbeiten. Lehrende legen Lernorte an und hinterlegen das Material – oder sie rufen die Studierenden auf, selbst Orte zu einem bestimmten Thema zu finden und digital zu markieren. mehr

23 Jan

Der Havard-Professor Eric Mazur und seine Idee der Peer Instruction

Eric Mazur ist Professor für Physik an der Harvard University  (USA). Dort lehrt er seit 1984 und entwickelte aus seiner eigenen Lehrerfahrung heraus ein didaktisches Konzept – die peer instruction.

Seine Grundannahme dabei ist, dass er als Professor oft gar nicht nachvollziehen kann, warum Studierende nicht verstehen können, was er erklärt. Dies liegt seiner Ansicht nach darin begründet, dass er schon so gut über bestimmte Lerninhalte bescheid weiß, dass er sich gar nicht mehr daran erinnern kann, was die Schwierigkeit beim Lernen dieser Sachverhalte sein kann. Daraus schlussfolgert er, dass es für das Lernen viel besser sein kann, wenn sich Studierende gegenseitig erklären, wie bestimmte Dinge ablaufen oder funktionieren.

Die Methode der peer instrucion besteht im Grunde daraus, dass sich Studierende in Kleingruppen zusammenfinden und schwierige Themen und offene Fragen diskutieren und sich gegenseitig erklären.  Diese „einfache“ Methode bindet Mazur aber in einen größeren didaktischen Rahmen ein:

1.  Er bittet die Studierenden, sich die Lerninhalte mittels Büchern und Skripten zu Hause selbst anzueignen. In der Vorlseung stellt Mazur Fragen zum jeweiligen Thema, die von den Studierenden beantwortet werden müssen. Dies entspricht dem Prinzip des Inverted Classroom.

2. Das Beantworten der Fragen in der Vorlesung erfolgt via Live Voting. Die Studierenden stimmen über verschiedene Antwortoptionen via Smartphone oder Clicker ab. Die Ergebnisse können dann als Diagramm von der Lehrperson präsentiert werden.

3. Merkt Mazur, dass viele Studierende ein Problem bei der Beantwortung einer bestimmten Frage haben, bittet er sie, die Frage nochmals mit den Umsitzenden zu diskutieren, also der Idee der peer instruction zu folgen. In den allermeisten Fällen finden bei der zweiten Abstimmung dann viel  mehr Studierende zur richtigen Lösung.

Das Interview mit Prof. Mazur finde ich besonders sehenswert. Er erklärt nicht nur seine Idee der peer instruction und wie es dazu kam, sondern er erzählt auch von seinem Werdegang als Lehrpersönlichkeit, in dem er sich und sein Tun immer wieder hinterfragen musste.

14 Nov

Live-Voting in der Vorlesung

Wie können in großen Lehrveranstaltungen aktivierende Methoden eingesetzt werden?

Wie kann ich als Lehrperson wissen, wie es um den Lernfortschritt der Studierenden in meiner Vorlesung besteht?

Eine Möglichkeit Studierende in Großveranstaltungen zu aktivieren ist das Live-Voting, dessen Anwendung hier in Hohenheim über ILIAS möglich ist. Lehrende können vor oder während der Vorlesung Fragen erstellen und diese in eine Live-Voting Umfrage einbinden.  Die Frage wird dann über das ILIAS-Live-Voting-Tool aufgerufen und im Vorlesungssaal Projeziert. Studierende können die Frage dann via Smartphone beantworten (hier erfahren Sie, wie das genau funktioniert)

Die Antworten der Studierenden werden dann in einem Balkendiagramm angezeigt. Sie können dieses Ergebnis mit den Studierenden diskutieren und im Falle von Unstimmigkeiten die Studierenden z.B. dazu anhalten in drei Minuten zu versuchen, Ihre NebensitzerIn von der eigenen Ansicht zu überzeugen. Danach kann nochmals abgestimmt werden.

Live-Voting bietet auch in sehr großen Veranstaltungen die Möglichkeit, Studierende zu aktivieren und zum Mitdenken anzuregen. Gleichzeitig erfahren Sie als Lehrende etwas darüber, wie es um den Lernfortschritt der Studierenden steht. Darauf können Sie bei der weiteren Gestaltung der Vorlesung Rücksicht nehmen.

Dies wird Sie sicher einige Zeit der Vorlesung kosten. Live-Voting bietet Ihnen im Gegenzug aber die Möglichkiet besser zu verstehen, was Studierende nicht verstehen oder was sie sehr gut verstehen. Zudem geben Sie den Studierenden eine sehr niederschwellige Möglichkiet, sich an der Vorlesung aktiv zu beteiligen.

06 Nov

Online-Event „Mobiles Lernen“

Auf dem eLearning-Portal e-teaching.org wird es im Rahmen eines Themenspecials mit dem Titel „Mobiles Lehren“ unter anderem auch um die Hohenheimer Lernorte gehen.  In einem Online-Podium werden am Montag den 10.11.2014 ab 14:00 Uhr die Hohenheim-App und die Hohenheimer Lernorte vorgestellt werden. Am Online-Event beteiligt sind die HohenheimerInnen Daniel Fehrle (KIM), Ulrich Forster (KIM), Friederike Hoffmann (AS Hochschuldidaktik) und Prof. Dr. Simone Graeff-Hönninger aus der Fakultät für Agrarwissenschaft.  Die ReferentInnen werden aus ihren unterschiedlichen Arbeitsbereichen über die Hohenheimer Lernorte sprechen.

Screenshot e.teaching.org

Bei Interesse können Sie gerne am Online-Podium teilnehmen. Dies geht ganz einfach via Adobe Connect über Ihren Webbroser. Informationen hierzu und zum Themenspecial finden Sie auf http://www.e-teaching.org/specials/mobiles_lernen.

26 Sep

Inverted Classroom – was ist das?

Bei der Methode Inverted Classroom oder auch Flipped Classroom liegt die Grundidee darin, dass sich Studierende vor der Vorlesung das Wissen aneignen, damit in der Zeit der Vorlesung, also in der Zeit, in der Studierende und Lehrperson zusammen sind, dieses Wissen angewendet werden kann. Christian Spannagel, Mathematikprofessor an der PH Heidelberg und zweifacher Landeslehrpreisträger formuliert einen seiner Motivationsgründe, die Vorlesung umzustellen in seinem Blog (der übrigens sehr lesenswert ist) folgendermaßen: „Ich sehe es schon lange nicht mehr ein, weshalb ich 200 Menschen zusammenrufen soll, um einen Vortrag zu halten, den ich schon ein paar Mal gehalten habe.“ http://cspannagel.wordpress.com/
In seinem Fall führte diese Haltung dazu, dass er seine Vorlesung auf Video aufzeichnete welche die Studierenden zu Hause ansehen können. In der tatsächlichen Vorlesungszeit werden Aufgaben gerechnet und es können Fragen zum Lernstoff gestellt werden.

Im Video „Flipped Classroom  – wie man Vorlesungen umdreht“ erzählt Christian Spannagel, wie er zum Inverted Classroom kam, wie es funktioniert und welche Vor- und Nachteile die Methode mit sich bringt.