Constructive Alignment – 1. Ein hilfreiches Konzept für die Lehre
Ich habe vor, in der nächsten Zeit einige Artikel rund um das Thema Constructive Alignment zu verfassen. Dieser ist also der erste einer kleinen Reihe und soll die Idee des Constructive Alignment erstmal in seinen Grundzügen darstellen.
Um was geht es?
Das Constructive Alignment ist ein grundlegendes didaktisches Konzept, das bei der Konzeption von Lehrveranstaltungen sehr hilfreich sein kann. Entwickelt wurde das Constructive Alignment von John Biggs, einem australischen Professor für pädagogische Psychologie. Gemeinsam mit Catherine Tang veröffentlichte er 1999 eine Zusammenfassung seines Konzepts in „Teaching for quality learning at University“ – Ein empfehlenswertes Buch.
Das Konzept des Constructive Alignment beschreibt die Möglichkeit einer Lehre aus einem Guss. Biggs schlägt vor, Lernziele, Lehr-/Lernaktivitäten und die Prüfungsform aufeinander abzustimmen. Bei der Planung einer Lehrveranstaltung empfiehlt es sich zuerst die Lernziele festzulegen. Dahinter steht die Frage: Was sollen die Studierenden am Ende können, welche Kompetenzen sollen sie entwickeln? Hierbei kann es einerseits um die Wiedergabe von Wissen gehen, oder ader um die Anwendung von Gelerntem oder vielleicht um die Beurteilung bestimmter Sachverhalte aufgrund des Gelernten. Diese Ziele gilt es festzulegen um daraufhin zu überlegen, welche Lehr-/Lernaktivitäten nötig sind, um den Studierenden die Aneignung von bestimmten Sachverhalten bzw. die Entwicklung bestimmter Kompetenzen zu ermöglichen. Geht es also zum Beispiel darum, dass Studierende am Ende der Veranstaltung in der Lage sein sollten, bestimmte Pilzerkrankungen an Bäumen zu erkennen, dann könnte es eine nötige Lehr-/Lernaktivität sein, dass Studierende gemeinsam üben, wie und anhand welcher Hinweise Pilzerkrankungen erkannt werden können. Es geht möglicher Weise also um das tatsächliche Üben dieser Fähigkeit. Der dritte Aspekt, die Prüfung muss ebenso angepasst werden. Wie kann eine Prüfung gestaltet sein, in der Studierende tatsächlich das zeigen können, was dem intendierten Lernziel der Veranstaltung entspricht?
Was nützt es?
Durch die Anwendnung des Constructive Alignment gewinnt Ihre Lehre an Kohärenz und Transparenz. Manchmal ist es so, dass Lehrende sich darüber Gedanken machen, was sie lehren möchten. Studierende machen sich aber weniger über die Inhalte Gedanken als dass sie an der Frage interessiert sind, was denn geprüft wird. Mit dem Constructive Alignment werden Lehrziele, Lehr-Lernaktivitäten und Prüfungen so miteinander verschränkt, dass im Grunde alles streng auf die Lernziele ausgerichtet ist und sich kein Unterschied mehr aus der Perspektive der Lehrenden und jener der Studierenden ergibt.