30 Jun

Kleines ABC des HDZ: das Hochschuldidaktikzentrum Baden-Württemberg

HDZ-Logo

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HDZ  – die meisten in der Lehre tätigen Universitätsangehörigen werden wissen, dass die drei Buchstaben für „Hochschuldidaktikzentrum“ stehen – sie haben dort vielleicht selbst Kurse besucht, oder doch zumindest von MitarbeiterInnen oder KollegInnen davon gehört. Es gibt jedoch immer wieder Verwirrung darüber, was das HDZ eigentlich „ist“: handelt es sich um eine Einrichtung der Uni Hohenheim?  Gibt es HDZs auch an anderen Universitäten? Was genau ist der Auftrag der Einrichtung,  wie ist sie entstanden? Dieser Beitrag soll eine kurze Klärung liefern.

Landesweites Netzwerk zur Qualitätssteigerung in Lehre und Studium

Tatsächlich gibt es das HDZ in Baden-Württemberg (und auch bundesweit) nur einmal. Es ist ein von den baden-württembergischen Universitäten betriebenes Netzwerk, das an jeder der neun Landesuniversitäten durch eine hochschuldidaktische Arbeitsstelle vertreten ist. Zudem gibt es eine Geschäftsstelle, angesiedelt bei der Landesrektorenkonferenz in Stuttgart. Gegründet wurde der Verbund im Jahr 2001, auf Initiative des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst hin, mit dem erklärten Ziel die Qualität der Lehre zu verbessern und so die Qualität des Studiums für Studierende zu erhöhen. Seit 2007 finanzieren die Universitäten das Netzwerk eigenständig. In einem Kooperationsvertrag ist festgelegt, welche Pflichten für die einzelnen Universitäten mit der Mitgliedschaft im Netzwerk verbunden sind – etwa die Bereitstellung von personellen Mitteln und Sachmitteln in einem bestimmten Umfang, der sich nach der Zahl der Lehrenden bemisst. Das HDZ geht damit den jüngeren Bemühungen um die Hochschullehre, die etwa im Rahmen des „Qualitätspakts Lehre“ angestoßen wurden, um eine volle Dekade voraus. Als langfristig angelegte, bewährte Struktur wird es diese zeitlich begrenzten Förderprogramme (in die die Arbeitsstellen vielerorts intensiv eingebunden sind) voraussichtlich weit überdauern.

HDZ-Programm und Baden-Württemberg Zertifikat: erfolgreich akkreditiert

Gemeinsam bieten Weiterlesen

06 Mrz

Erfahrungen – Impulse – Konzepte: Hochschuldidaktik für Professorinnen und Professoren in Baden-Württemberg

Am 9./10. März findet in der Evangelischen Akademie Bad Boll die Workshopkonferenz „Erfahrungen – Impulse – Konzepte: Hochschuldidaktik für Professorinnen und Professoren in Baden-Württemberg“ statt. Sie wird veranstaltet im Rahmen des LEAP-Projekts (Lehrentwicklung – Angebote für Professorinnen und Professoren), das die Universitäten Hohenheim und Tübingen zur Zeit für das Hochschuldidaktikzentrum Baden-Württemberg durchführen.

Die universitäre Lehre hat sich in den letzten Jahren grundlegend verändert. Professorinnen und Professoren in ihrer Leitungsfunktion stehen dabei stetig vor neuen Aufgaben und Herausforderungen: die Bologna-Reform mit der Einführung gestufter Studiengänge, der Qualitätspakt Lehre, die Internationalisierung, die Neukonzeption der Lehramtsstudiengänge etc. All diese Prozesse erfordern tiefgreifende Änderungen der Studienstrukturen. Damit verbunden sind didaktische Paradigmenwechsel mit dem Ziel der Verbesserung der Qualität der Lehre wie die Perspektivänderung vom Lehrprozess hin zu den Lernprozessen der Studierenden, die Kompetenzorientierung und die Forderung nach Einbezug der scholarship of teaching.

Die letzten Jahre haben gezeigt, dass gezielte Unterstützung notwendig ist, damit diese Herausforderungen erfolgreich und effizient bewältigt werden können. Doch erfahrungsgemäß ist die Zielgruppe der Professorinnen und Professoren durch ein allgemeines hochschuldidaktisches Workshop-Programm nur schwer zu erreichen. Damit diese Zielgruppe erreicht wird, ist ein Angebot nötig, das im Hinblick auf Formate und Themen gezielt auf ihre Bedarfe und Bedürfnisse zugeschnitten ist.

Das Projekt LEAP hat zum Ziel, ein landesweites Qualifikationskonzept zu entwickeln, das diese Anforderungen optimal erfüllt. Ziel der Workshopkonferenz ist es, die vorhandenen Erfahrungen mit hochschuldidaktischen Angeboten für Professorinnen und Professoren zu bündeln und offene Problemfelder zu diskutieren. Im Kreis der Mitglieder des HDZ sollen, gemeinsam mit externen Impulsgebern, im Projekt erarbeitete Konzeptelemente überprüft und weitergedacht werden.

Weitere Informationen, sowie das Programm, finden Sie unter

http://leap-bw.de

16 Feb

Wie prüft man „kompetenzorientiert“?

Im Zuge des Bologna-Prozesses kommt der Kompetenzorientierung grundsätzliche Bedeutung zu, mit dem Ziel, die Berufs- und Beschäftigungsfähigkeit der Studierenden zu erhöhen. Kompetenzorientierte Lehre erhebt den Anspruch, dass Studierende über den Wissenserwerb hinaus Fähigkeiten und Fertigkeiten entwickeln, ihr Fachwissen problembezogen, methodisch und im sozialen Austausch anzuwenden. Die Einlösung dieses Anspruchs erfordert in der Praxis einen Perspektivwechsel hin zu studierendenzentrierten Lehr-/Lernprozessen („shift from teaching to learning“): Studiengänge, Module und Veranstaltungen sind nicht mehr in erster Linie über Inhalte eines Fachgebiets zu definieren, sondern dadurch, was Studierende nach erfolgreichem Abschluss können sollen. Dieser Perspektivwechsel stellt besondere Anforderung an die Prüfungspraxis, denn es gilt, nicht allein gelerntes Wissen abzuprüfen, sondern das Vorhandensein komplexer fachbezogener und überfachlicher Kompetenzen zu beurteilen, und Studierenden fachliche Rückmeldung zu ihrer Kompetenzentwicklung zu geben.

Gestaltung kompetenzorientierter Prüfungen

Prüfungsaufgaben und -formen erfüllen dann den Anspruch der Kompetenzorientierung, wenn Weiterlesen

07 Jan

Coaching an der Hochschule: Eindrücke von der Tagung „Coaching und Mee(h)r“ auf Sylt

Vom 25. bis 28.11. fand auf Sylt die Tagung „Coaching und Mee(h)r“ statt. Sie wurde veranstaltet vom Kompetenzzentrum Hochschuldidaktik für Niedersachsen und beschäftigte sich mit der Frage, wohin sich das Format „Coaching“ im Hochschulbereich entwickelt. Der Fokus der Mehrzahl der Teilnehmenden und der angebotenen Workshops lag auf Coachingangeboten für die Zielgruppe Professorinnen und Professoren zu Fragen der Lehrgestaltung und –entwicklung.

Der Autor besuchte die Tagung im Rahmen des Projekts „Lehrentwicklung – Angebote für Professorinnen und Professoren“ (LEAP, 2014-2017). Das Projekt entwickelt an den Universitäten Hohenheim und Tübingen ein hochschuldidaktisches Programm für das Hochschuldidaktikzentrum Baden-Württemberg (HDZ), das speziell auf diese Zielgruppe zugeschnitten ist.

„Coachingboom“ durch lehrbezogene Projekte

Im Zuge des „Qualitätspakts Lehre“ und anderer lehrbezogener Projektförderlinien hat das Format „Coaching“ an Hochschulen in den letzten Jahren einen regelrechten Boom erlebt. Dabei kommen interne, an der Hochschule fest angestellte Coaches ebenso zum Einsatz wie externe Freiberufler, die über einen von der Hochschule gepflegten „Coachingpool“ abgerufen werden. Unter den Professor/innen ist die Gruppe der Neuberufenen sicherlich die am „flächendeckendsten“ mit Coachingangeboten versorgte – vielerorts nicht (nur) durch die Hochschuldidaktik, sondern (auch) durch Einheiten der Personalentwicklung, deren Angebote jedoch nur im Ausnahmefall auf Lehrentwicklung abzielen. Es zeigte sich auch, dass an vielen deutschen Universitäten und Fachhochschulen „Coaching“ auch noch für diverse andere Zielgruppen angeboten wird. Weiterlesen